Das liebe Geld: Bochum darf am Ende der Saison nur drei Plätze hinter St. Pauli landen, um ein höheres Fernsehgeld zu generieren. Es geht um ein Summe von 700.000 Euro. Viel Geld für den VfL. Dessen war sich Trainer Robin Dutt bewusst. Doch für den Coach zählte nicht nur die Verteilung der TV-Gelder, sondern auch der sportliche Auftritt. Die Mannschaft verpasste es also, den Trainer gleich doppelt zufrieden zu machen.
Die Fans: Knapp 3000 blau-weiße Schlachtenbummler machten sich aus dem tiefsten Westen auf in den hohen Norden. Die Ultras Bochum leiteten die Partie mit einer Choreographie und einer Pyro-Show ein. Fest steht also, dass der Verein Post vom DFB bekommt. Inhalt: eine saftige Strafrechnung. Auch die Fans der Kiezkicker überlegten sich zum Saison-Heimabschluss eine Choreo. Zudem versüßte das Ergebnis aus Paderborn St. Paulis Anhang den Nachmittag. Denn voraussichtlich wird es auch nächste Saison ein Hamburg-Derby geben.
Die Halbzeit-Langeweile: Abstiegskampf auf der einen Seite der Tabelle, Aufstiegskampf auf der anderen. Entsprechend motiviert spielte das Gros der Liga auf. Und in Hamburg? Gab es die einzige Halbzeit-Nullnummer der Liga. Zwar legte St. Pauli gut los, traf nach zwei Minuten in Person von Sami Allagui den Pfosten, doch dies war mit die gefährlichste Szene der Hälfte. Der VfL wagte sich erst im Laufe der Halbzeit zaghaft über die Mittellinie und setzte nur zwei Torschüsse ab. Auch die Anzahl der Fehlpässe zur Pause (insgesamt 81) war eine der höchsten der Liga.
Die Steigerung: Doch Dutt scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach dem Wiederanpfiff drückte der VfL und erspielte sich eine Reihe von Chancen. Doch Zählbares kam dabei nicht heraus. Und so mutierte das Spiel zu einer Kopie der ersten Halbzeit.
Die Verletzungen: Die VfL-Physios hatten viel zu tun: Oft lagen Bochumer Spieler auf dem Boden. Dominik Baumgartner musste deshalb ausgewechselt werden. Für ihn kam in der 61. Minute Milos Pantovic. Auch Chung-Yong Lee musste kurz darauf verletzungsbedingt runter. Da Dutt zur Pause Tom Weilandt brachte, hatte er rund 30 Minuten vor dem Spielende bereits dreimal gewechselt.
Die Schlussoffensive: Zum Ende hin riskierten dann beide Mannschaften wieder mehr. Die dickste Chance für Bochum ließ Silvere Ganvoula in der 76. Minute aus. Der Lucky Punch blieb aus.
Autor: Justus Heinisch