Das Zweitliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem FC Ingolstadt wurde von einem Antisemitismus-Eklat überschattet. Während der Freitagspartie griff ein User via Twitter den israelischen Gästespieler Almog Cohen mit üblen Tiraden an.
Die Ausdrücke, mit denen der jüdische Profi beleidigt wurde, waren menschenverachtend. Diese Redaktion hat sich dazu entschieden, die Worte in diesem Text nicht zu wiederholen.
Die Vereine bezogen aber unmittelbar nach Schlusspfiff Stellung. „Einen tollen Fan habt ihr da, lieber @fcunion. Nicht falsch verstehen liebe Unioner, wir scheren hier keineswegs alle über einen Kamm, aber so jemand hat in eurem Verein oder in unserer Gesellschaft nichts verloren. Wir arbeiten an Konsequenzen und hoffen auf eure Unterstützung“, schrieben die Ingolstädter auf ihrem Twitter-Account.
Polizei wird eingeschaltet
Die Antwort der Berliner ließ nicht lange auf sich warten: „Keine Sorge, @Schanzer, wir sind absolut eurer Meinung und haben hier umgehend die Polizei eingeschaltet.“
Dieser Tweet rief positive Reaktionen hervor. Unter dem Post der Berliner bedankte sich der Ex-Profi Ralph Gunesch, der aktuell als Co-Trainer in der Ingolstädter Jugendabteilung arbeitet. Und auch der offizielle Account des oberbayerischen Fußballklub gab noch einen Kommentar ab: "Vielen Dank! Der Tag war heute besc****en genug. Schönen Abend und viel Erfolg im Aufstiegsrennen."
Rote Karte nach Tätlichkeit
Gäste-Kapitän Almog Cohen hatte in der 65. Minute nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. Seine Mannschaft verlor nach Gegentoren der Berliner Sebastian Andersson und Akaki Gogia die Partie mit 0:2 (0:1).
Die Ingolstädter bleiben durch die Niederlage weiter auf Platz 17, einem direkten Abstiegsrang. Doch das Ergebnis rückte angesichts der antisemitischen Ausfälle eines Twitter-Nutzers vorübergehend in den Hintergrund. (RS)