Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojekt-Gesellschaft, geht davon aus, dass ein Dachdecker im Laufe des Tages mehrere Lichtstegplatten im Bereich der Haupttribüne entfernen wird, um den Spielbetrieb zu gewährleisten.
Das Drittliga-Fußballspiel zwischen dem KFC Uerdingen und den Würzburger Kickers wird am Sonntag voraussichtlich stattfinden. Der MSV Duisburg wählte dazu am Dienstagabend in seiner Pressemitteilung folgende Formulierung: „Auf Basis der beiden vorliegenden Gutachten haben die Fachleute gemeinsam entschieden, dass die Vorbereitungen für das für den Sonntag, 27. Januar 2019, geplante Drittligaspiel des KFC Uerdingen gegen Würzburg weiterlaufen können. Das schließt auch die Planung für das Heimspiel unserer Zebras am Freitag, 1. Februar 2019, gegen den SV Darmstadt ein.“
Der Text macht deutlich, wie komplex und sensibel das Thema ist. Am Dienstag diskutierte die Stadiongesellschaft mit Vertretern des Duisburger Bauamtes die beiden Gutachten. Broska machte im Gespräch mit der Redaktion deutlich, dass er weiterhin das Ergebnis des ersten Gutachtens, das zur Sperrung der Arena führte, nicht nachvollziehen kann. Aber: Dieses Gutachten, so Broska, sei nicht mehr aus der Welt zu schaffen – auch nicht durch das zweite Gutachten, das der MSV in Auftrag gegeben hatte.
Das Bauamt hatte die Arena in der vergangenen Woche aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Innenraum des Stadions ist seitdem nicht mehr zugänglich.
Es mag juristisch begründet sein, dass die Stadiongesellschaft nicht von defekten Plattem spricht, sondern von „Lichtsteigplatten, die sich nicht mehr im ursprünglich genehmigten Zustand befinden.“
Eine Alternative zur Entfernung dieser Platten wäre, zu jedem einzelnen Spieltag eine Einzelgenehmigung einzuholen. Bei starken Stürmen müssten dann Spiele kurzfristig abgesagt werden. „Das ist nicht praktikabel. Wir können nicht um 13 Uhr ein Spiel absagen, dass um 15 Uhr beginnen soll“, so Broska, der Spielausfälle unbedingt vermeiden will: „Es wäre fatal, wenn zum Beispiel das Pokalspiel des MSV kurzfristig ausfallen müsste.“
Die betroffenen Lichtsteigplatten ragen im vorderen Bereich der Dachkonstruktion der Haupttribüne heraus – somit empfiehlt es sich für Zuschauer, die in den ersten Reihen sitzen, künftig den Regenschirm mit ins Stadion zu nehmen.
Die Verlegung des neues Rasens soll am Montag unabhängig von diesen Schwierigkeiten planmäßig beginnen. Die winterliche Wetterlage sei dabei kein Problem, wie MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt am Dienstag erklärte.
Autor: Dirk Retzlaff