Der VfL Bochum kassierte Mitte September in drei Spielen innerhalb einer Woche sechs Gegentreffer, holte nur einen einzigen Punkt. Das Bochumer Umfeld rumorte. Zentrum der Kritik: das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft. Nur zwei Spiele und eine Länderspielpause später ist aus der Wackel-Abwehr ein echtes Bochum-Bollwerk geworden. Das Unentschieden gegen den HSV bedeutete das zweite Spiel in Folge ohne Gegentreffer für den VfL Bochum. Die Erklärung für die plötzliche Stabilität liegt auch in der Länderspielpause.
Anthony Losilla gab nach dem Spiel Einblicke in den Plan für das Spiel gegen den HSV: „Wir haben in der Länderspielpause sehr viel Wert auf unser Defensivverhalten gelegt. Das hat sehr gut funktioniert.“ VfL-Trainer Robin Dutt dazu: „Wir haben uns in der Pause etwas mehr mit dem Gegner beschäftigt als sonst. Die Mannschaft hat unsere Taktik gut umgesetzt.“ Der Plan: Der Spielaufbau des HSV sollte schon vor der Mittellinie gestört werden. Das gelang und der vermeintliche Favorit spielte nahezu während des gesamten Spiels kaum eine echte Torchance heraus. Ein weiterer Grund für die defensive Stabilität: das Verletzungspech des VfL.
Verletzungen zwangen Dutt zum Umdenken
Immer wieder ist Robin Dutt seine eingespielte Achse weggebrochen: Erst verletzte sich zum Beispiel Sebastian Maier, zuletzt auch Defensiv-Ass Danilo Soares. Deswegen dachte Dutt um und richtete seine Taktik mehr nach dem Gegner aus. Das funktionierte in Teilen beim 1:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld, wo der VfL auch viel Glück hatte. Und das machte sich beim Punktgewinn in Hamburg zum ersten Mal richtig bezahlt. Einzig die Effizienz vor dem gegnerischen Tor verhinderte eine perfekte Auswärtsreise für den VfL.
Durch das 0:0 hat der VfL 15 Punkte gesammelt und ist Siebter in der Tabelle - mit direktem Anschluss an die Spitze. Am 11. Spieltag will Dutt mit seiner Mannschaft zuhause gegen Regensburg (29. Oktober, 20.30 Uhr) an der starken defensiven Leistung anknüpfen und möglichst wieder ohne Gegentreffer bleiben.
Autor: Christian Hoch