Auch die Mannschaft, die nahezu komplett erschienen war, musste sich einige Buhrufe gefallen lassen. Großen Applaus erhielt dagegen FC-Trainer Christoph Daum, der an den Zusammenhalt im Verein appellierte.
Overath wollte die Kritik an seiner Person nicht akzeptieren. "Ich bin es leid, für alles verantwortlich gemacht zu werden. Ich bin kein Scout, mit dem Tagesgeschäft habe ich nichts zu tun", verwies der Weltmeister von 1974 auf sein ehrenamtliches Amt und ergänzte: "Sollten die Mitglieder der Meinung sein, dass man es besser machen kann, dann stehen wir dem nicht im Wege." Man könne ja dann die Satzung ändern und einen bezahlten Präsidenten verpflichten. Nach zwölf Spieltagen liegt der FC derzeit nur auf dem siebten Platz und hat bereits vier Zähler Rückstand zu den Aufstiegsrängen. Erzrivale Borussia Mönchengladbach ist bereits mit neun Punkten Vorsprung enteilt.
Angesichts der derzeitigen Situation zeigte sich Daum ratlos. "Ich selbst bin am meisten enttäuscht. Ich habe es bislang nicht geschafft, meine Erfolgsmentalität auf unsere Spieler zu übertragen. Ich bin kein Zauberer, ich bin kein Messias. Ich habe kein Patentrezept in der Tasche", sagte der 54-Jährige, der sich aber kämpferisch gab: "Ich glaube weiter an den Aufstieg. Dafür werde ich jeden Tag arbeiten, mit allen Fasern meines Herzens. Schuldzuweisungen helfen uns nun aber nicht weiter, wir brauchen jetzt die gesamte Unterstützung."
Im Gegensatz zur sportlichen Misere konnten Overath und Co. wenigstens im wirtschaftlichen Bereich Positives verkünden. Bei einem Gesamtetat von 44 Millionen Euro ist ein kleiner Überschuss von 15.400 Euro übrig geblieben. Darin enthalten sind allerdings auch größtenteils die Erlöse aus dem Zehn-Millionen-Transfer von Nationalspieler Lukas Podolski zu Bayern München.