Der Traditionsverein aus Sachsen hat sich überraschend von seinem Cheftrainer getrennt. Wie der Klub am Mittwochabend vermeldete, zogen die Dynamo-Verantwortlichen nach der Pokal-Blamage vom vergangenen Wochenende die Reißleine und setzten Neuhaus, der noch für den Rest der laufenden Saison unter Vertrag stand, mit sofortiger Wirkung vor die Tür. Dresden verlor in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 2:3 nach Verlängerung beim Regionalligisten SV Rödinghausen. Dynamo-Ultras hatten den Mannschaftsbus auf dem Heimweg auf einem Rastplatz umstellt und Spieler sowie das Trainerteam zu einer Stellungnahme gezwungen.
In der Meisterschaft gewann Dresden zum Auftakt mit 1:0 gegen den MSV Duisburg und musste sich auswärts Arminia Bielefeld mit 1:2 geschlagen geben. Ausschlaggebend für die Entlassung war aber offenbar ein gestörtes Verhältnis zwischen Neuhaus und seinen Spielern. Die Sportgeschäftsführer Ralf Minge und Kristian Walter informierten den 58-Jährigen am Mittwochnachmittag in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung. Mit Neuhaus wurde auch Co-Trainer Peter Németh mit sofortiger Wirkung freigestellt.
"Ralf Minge und Kristian Walter haben den Aufsichtsrat am Mittwochabend über die sportlichen Beweggründe für die Beurlaubung von Uwe Neuhaus informiert, der Aufsichtsrat trägt die Entscheidung der Geschäftsführung mit. Im Namen der SG Dynamo Dresden möchte ich Uwe Neuhaus für seine geleistete Arbeit und die Erfolge, die wir mit ihm feiern durften, von Herzen danken. Für seinen weiteren Weg wünsche ich ihm alles Gute“, erklärte Dynamos Aufsichtsratsvorsitzender Jens Heinig.
Der in Hattingen geborene Neuhaus, der zwischen 2005 und 2006 Rot-Weiss Essen trainierte und zuvor sechs Jahre als Co-Trainer von Borussia Dortmund tätig war, hatte Dynamo Dresden im April 2015 übernommen und in die 2. Bundesliga geführt. In der letzten Saison sicherte der Verein nur mit Mühe den Klassenerhalt. Der Verein entschied sich dennoch, die Arbeit mit Neuhaus fortzusetzen. Die Probleme konnten aber offensichtlich nicht behoben werden.
Einen Nachfolger für Neuhaus gibt es noch nicht. Wie die Bild-Zeitung berichtet, gehören die ehemaligen Schalke-Trainer Markus Weinzierl und Jens Keller zum Kandidatenkreis.