Nach einem weiteren Fehlpass im Spiel gegen den Karlsruher SC gab es beim Stand von 0:0 laute Pfiffe. Am Ende hieß es 1:1, nach einem Rückstand erkämpfte sich der VfL noch einen verdienten Punkt - doch erneut pfiffen einige Fans. VfL-Torwart Manuel Riemann fand das nicht in Ordnung. "Es wird in diesem Jahr keinen Aufstieg geben. Wer damit nicht klarkommt, bleibt lieber zuhause", sagte der neue Vize-Kapitän.
Die Fans der Bochumer haderten mit der Leistung ihres Teams gegen einen Abstiegskandidaten - Trainer Gertjan Verbeek nicht. "Ich glaube, dass wir unser Bestes gegeben haben. Wir haben Charakter gezeigt. Deshalb bin ich zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft." Verbeek verwies abermals auf das große Verletzungspech seines Teams. In dieser Form hätte er es in seiner Trainerkarriere noch nie erlebt. Momentan fehlen aus der vermeintlichen Stammelf Patrick Fabian, Stefano Celozzi, Timo Perthel, Thomas Eisfeld und Kevin Stöger. Nach 14 Minuten musste im Spiel gegen den KSC Nils Quaschner verletzt raus.
Verbeek war wegen der Personalnot auch gezwungen, Selim Gündüz ab der 63. Minute auf der rechten Abwehrseite einzusetzen. "Jan Gyamerah hat gespielt, obwohl er vor einer Woche noch im Krankenhaus lag. Er konnte kaum trainieren", sagte Verbeek und ergänzte: "Natürlich kamen dann Krämpfe in der zweiten Halbzeit. Danach musste ich einen Stürmer hinten rechts aufstellen." Auch der Einsatz von Görkem Saglam, der Quaschner schon früh ersetzte, war nicht geplant. "Er sollte in der U19 spielen", sagte Verbeek.
Der VfL steht mit 23 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. "Das ist nicht mehr Niemandsland - denn viele stehen nicht mehr unter uns", sagte Innenverteidiger Felix Bastians. Verbeek wollte so etwas nicht hören: "Es sind auch nur sechs Punkte bis zum Tabellensechsten."
Torschütze Johannes Wurtz dachte wie Riemann über die Pfiffe nach: "Pfiffe bringen niemandem etwas, das verunsichert uns nur. Unterstützung ist für uns wichtig."