Dabei hatte der VfL gerade mit einer überflüssigen, zum Großteil selbst verschuldeten 2:3 (2:1)-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig den Sprung auf Rang vier schlichtweg verschlafen. Und während die Fans draußen dem eigentlichen Ärger mit Trotz begegneten, hatte Bochums Coach Gertjan Verbeek in den Katakomben mächtig „den Kaffee auf“. Der Niederländer sprach Klartext. Und seine Ausführungen gipfelten in der ehrlichen Feststellung: „Ich bin sehr enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft.“ Der Coach scheute sich nicht, ins Detail zu gehen: „Bis Terra (Marco Terrazzino) und Tim (Hoogland) eine spielerische Lösung gegen die Braunschweiger gefunden hatten, stand es schon 0:1. Doch so richtig in Rage brachte Verbeek eine Szene gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit.
„Wenn ein erfahrener Spieler einen Ball von der Mitte aus zum Torwart zurückspielt, dann signalisiert das der gegnerischen Mannschaft ein Nachlassen. Wenn ich dann noch nach außen ein Zeichen bekomme, man solle es ruhig angehen lassen, dann macht mich das wütend. Denn 15 Minuten Ruhe hatten wir ja in der Kabine“, wütete Verbeek. Genau so war es: Bochums Nachlassen mit Beginn des zweiten Spielabschnitts zog sich wie ein roter Faden durch die Anfangsminuten. Und so war das Eigentor durch Felix Bastians zum 2:2 ein nachhaltiges Signal. Während Terodde fast im Gegenzug vom Elfmeterpunkt scheiterte, bediente sich zwei Minuten später Orhan Ademi an den sich mehr und mehr bietenden Lücken.
Verbeek sauer: „Es zieht sich wie ein Faden durch die Saison. Wir sind einfach über 90 Minuten nicht konstant und fokussiert.“ Dass Simon Terodde in der Schlussminute auch seinen zweiten Elfmeter vergab, kreidete der Niederländer seinem Torjäger nicht an: „Ich habe weit und breit keinen gesehen, der ihm die Verantwortung vom Punkt abgenommen hat. Und so muss der VfL am 34. Spieltag aufpassen, nicht noch den ein oder anderen Tabellenplatz einzubüßen. Denn im ungünstigsten Fall droht der Sturz auf Rang zehn. Felix Bastians, der trotz seines Eigentores noch zu den Aktivposten gehörte, nahm nach dem Spiel auch kein Blatt vor den Mund: „Wir haben schon in der Anfangsphase keine Ordnung gehabt. Und nach dem Wechsel hat in unserer Defensivarbeit nur noch recht wenig gestimmt. Wir können uns über die Niederlage gar nicht beschweren und wir sollen uns davor hüten, die verschossenen Elfmeter bei der Ursachenforschung heranzuziehen.“