Auf den FC St. Pauli als Vierten hat die Mannschaft von Trainer Christian Streich bereits elf Punkte Vorsprung. Und dennoch: Der Kampf um den direkten Aufstieg in die Bundesliga geht erst jetzt in die heiße Phase. Vor allem, weil der 1. FC Nürnberg nach dem 3:1 über den bisherigen Spitzenreiter RB Leipzig seit 17 Spielen ungeschlagen ist und sich als Tabellendritter einfach nicht abschütteln lässt.
Freiburgs Toptorjäger Nils Petersen findet "diesen Dreikampf spannend" und glaubt, "dass man in diesem Jahr so viele Punkte brauchen wird wie schon lange nicht mehr". Nicht nur für den 27-Jährigen ist es natürlich das große Ziel, mit Freiburg einen der ersten beiden Plätze zu belegen und eine mögliche Relegationsteilnahme zu umgehen. Dass die Nürnberger in den vergangenen Wochen jeweils vorgelegt haben, empfand Petersen nach eigener Aussage als positiven Druck. Auch nach der Länderspielpause sind die Konkurrenten wieder vor dem Sport-Club im Einsatz, Freiburg muss bei Greuther Fürth erst am Montagabend ran.
Für Streich ist der erste Platz nur zweitrangig. "Es geht nicht um die Tabellenführung. Es geht darum, dass wir Spiele gewinnen", kommentierte Streich gewohnt trocken. "Karlsruhe war bärenstark und für uns war es ein glücklicher Sieg, für den wir uns aber nicht zu schämen brauchen", sagte er.
Ein Kopfballtor von Mike Frantz (58. Minute) nach einer Ecke brachte am Montag die Entscheidung in der umkämpften Partie. Die Freiburger wurden erst in der zweiten Halbzeit stärker, zuvor hatten sie im Gegensatz zu den Karlsruhern keine richtige Torchance. "Da hatten wir Glück, dass wir kein Tor gekriegt haben", fand Streich.
Der Sieg im Baden-Derby war für die Freiburger bereits der sechste Erfolg in der 2. Liga in Serie - sie stellten damit einen vereinsinternen Rekord ein. Sechs Siege am Stück waren ihnen zuletzt in der Saison 2008/09 gelungen. Gegen Fürth besteht die Chance, erstmals den siebten Dreier hintereinander zu feiern. "Wir haben einen Lauf und fühlen uns gut", sagte Flügelspieler Vincenzo Grifo.
Weniger formidabel präsentierte sich Angreifer Petersen, der erstmals nach der Winterpause in der Startelf stand. Ob er gegen Fürth wieder beginnen darf? Dann steht den Freiburgern in Florian Niederlechner eine weitere Alternative bereit, der 25-Jährige hat seine Gelb-Sperre abgesessen. Streich hat im Angriff derzeit ein Luxusproblem. Eines, das im Dreikampf um den Bundesliga-Aufstieg vielleicht der Schlüssel zum Erfolg werden könnte.