Zwei gute Freunde, Bochums Schlussmann Felix Dornebusch und Schalkes Mittelfeldspieler Leon Goretzka, haben sich zum Abendessen verabredet. Die beiden pflegen nach wie vor eine enge Freundschaft. Zuletzt schaute Goretzka beim Testspiel der Bochumer gegen Mönchengladbach an der Castroper Straße vorbei.
Und natürlich auch er mitbekommen, dass die Aktie Dornebusch seit Anfang Dezember ein Hoch zu verzeichnen hat. Der verbakle Fauxpas von Andreas Luthe hat nämlich dazu geführt, dass Felix Dornebusch nicht nur in den letzten drei Spielen des alten Jahres, sondern auch weiterhin zur Nummer zwei aufgerückt ist. Der Keeper: „Das ist jetzt meine große Chance, mich zu zeigen, um mich im Sommer für eine Vertragsverlängerung zu empfehlen.“ Wo der 21-Jährige seine Zukunft sieht, da artikuliert er sich auf unmissverständliche Weise: „Ich habe kein Interesse, den Verein zu verlassen. Ich hoffe, dass ich weitermachen kann.“
Der 1,93 m große Schlussmann konnte in der bisherigen Vorbereitung überzeugen. In jeweils 45 Minuten gegen Stuttgart, Berlin und die U-23 von Schalke blieb er ebenso ohne Gegentreffer wie in Leverkusen, wo er in der 63. Minute für die Nummer eins Manuel Riemann eingewechselt wurde. Felix Dornebusch spürt: „Ich bin jetzt viel mehr im Focus der Öffentlichkeit, kann mich mehr und mehr zeigen. Auch für den Verein ist das gut, denn man weiß, spätestens in einem halben Jahr, dass man sich auf mich verlassen kann.“ Hoch motiviert ging er Anfang Januar in die Vorbereitung: „Ich war nur zwischen den Feiertagen ein paar Tage in Amsterdam. Ansonsten hatte ich schnell wieder die Vorbereitung im Kopf.“
Felix Dornebusch sieht sich als einen mitspielenden Torwart, was genau ins Anforderungsprofil des VfL passt. Dornebusch: „Ich bin mit dem Fuß wirklich gut ausgebildet worden, habe auch bei eins-zu-eins-Situationen meine Stärken.“ Auf seine Schwächen angesprochen, verrät er mit einem Schmunzeln: „Ich habe keine.“
In seiner jungen Karriere halten sich die sportlichen Highlights in Grenzen, sind sehr überschaubar. Doch auf die Frage nach seinem emotionalsten Erlebnis, antwortet der Schlussmann wie aus der Pistole geschossen: „Das war im Dezember das Pokalspiel bei 1860 München. Auch wenn ich nicht gespielt habe, das war auf der Bank ein sensationelles Erlebnis.“
Auf weitere solche Höhepunkte hofft er schon in Kürze. Zum Beispiel, wenn es am 10. Februar gegen den FC Bayern geht. Dornebusch verrät: „Manuel Neuer und Buffon sind für mich die beiden besten Keeper der Welt. Schön, auf den einen nun wieder zu treffen.“
Doch an zu viel Ehrfurcht vor seinem großen Konkurrenten im Bayern-Tor ist nicht zu denken. Dornebusch: „Sein Trikot aus dem letzten Freundschaftsspiel habe ich schon. Nun wollen wir etwas ganz anderes, nämlich weiterkommen.“ Doch dabei lässt er den Zweitliga-Auftakt gegen Freiburg nicht aus den Augen. „Der Zug nach oben ist noch längst nicht abgefahren. Wenn wir Freiburg schlagen, ist alles möglich.“
Auch für Felix Dornebusch, denn Trainer Gertjan Verbeek wird sich nicht scheuen, den gebürtigen Bochumer auch in einem Pflichtspiel einzuwechseln, sollte Manuel Riemann, wie zum Beispiel in Leverkusen, ungewohnte Konzentrationsschwächen offenbaren.