Die arbeiten hinter heruntergelassenen Jalousien im Kraftraum an der ohne Zweifel vorhandenen Frustration, während die Reservisten gut 200 Meter vorm Kabinentrakt ihr Testspiel gegen den Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II absolvieren. Überall herrscht Katerstimmung. Verständlich, denn am Abend zuvor herrschte wieder einmal eine gewaltige Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag.
Zahlreiche Spieler hatten nach dem Abpfiff das fehlende Glück beklagt. Und es gab viele Szenen, die diese Ansicht untermauerten. So traf der VfL in zwei Schlüsselszenen Aluminium. War die Gelb-Rote Karte gegen Arvydas Novikovas zumindest umstritten, wurde dem VfL ein klarer Handelfmeter verweigert und verdaddelte Felix Bastians einen Foulelfmeter in der Schlussminute zum möglichen Ausgleich. Auch ein Blick auf die Statistik untermauert den aus Bochumer Sicht mehr als unglücklichen Spielausgang.
Dabei machen weder Spieler noch Verantwortliche den Fehler, in Selbstmitleid zu zergehen oder gar die negative Entwicklung der letzten Wochen zu bagatellisieren. Christian Hochstätter: „Wir haben wieder kein Tor gemacht, dann kann man auch nicht gewinnen. Und wenn man sich dann eine Nachlässigkeit, die zu einem Tor führt leistet, dann kann man auch keinen Punkt holen." Dass der VfL, wie von außen kolportiert, aufgrund des zu harten Trainings keine Kraft für 90 Minuten hat, wurde in der Schlussminute eindrucksvoll ad absurdum geführt, als zehn Bochumer die Gastgeber an die Wand spielten.
Für Braunschweig-Coach Thorsten Lieberknecht war der VfL die „beste Mannschaft, die bisher an der Hamburger Straße vorstellig geworden ist.“ Und er erkannte eine „super Handschrift.“ Und doch bewegt sich der VfL Schritt für Schritt ins Niemandsland der Zweitliga-Tabelle.