Häufig mal beim Schiedsrichter, dann beim Verletzungspech, und in Werners Fall sind meist "die Medien" schuld. Im Rahmen der der aktuellen Misere des Fußball-Zweitligisten, die mit der indiskutablen Leistung beim 0:3 in Aue am vergangenen Sonntag einen erneuten Tiefpunkt fand, spricht der Manager auch von „Hexenjagd“, wenn kritische Fragen nach Konsequenzen gestellt werden.
Aber "die Medien" halten sich in Düsseldorf vor allem nach der Rückendeckung für Trainer Mike Büskens durch Vorstand und Aufsichtsrat vor drei Wochen eher zurück, gerade mal zwischen den Zeilen schwingt meist die Kritik am Trainer mit. Und als am Montag über die offiziellen Kanäle die Trainingstermine der Woche unter "Cheftrainer Mike Büskens" kommuniziert wurde, war klar, dass Büskens auch am Freitag im Spiel gegen den Karlsruher SC (18.30 Uhr, Arena) auf der Bank sitzen wird.
Aber welche Stimmung wird in der Arena herrschen? Ein Sieg ist Pflicht, und nur eine überzeugende Vorstellung kann die Wogen wohl wieder glätten. Denn die Stimmung unter den Fans ist längst ins Negative gekippt nach fünf Siegen aus 15 Spielen der blutleeren und schwachen Auftritte seit Saisonbeginn. Die Eltern beim Abholen im Kindergarten, auf dem Schulweg oder am Arbeitsplatz - die Fortuna ist Diskussionsthema, und in den meisten Fällen wird eine fehlende Wirkung zwischen Trainer und Spielern ausgemacht.
So bleibt es höchst fraglich, ob Büskens wenigstens bis zur Winterpause Zeit bekommt, den Trend positiv zu gestalten – geschweige denn darüber hinaus. Denn das Restprogramm hat es in sich: Nach dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC (29. November) folgen zwei Auswärtsaufgaben beim 1. FC Kaiserslautern (9. Dezember) und bei Energie Cottbus (14. Dezember), ehe das Weihnachts-Rheinderby gegen den 1. FC Köln (22. Dezember) den Jahresabschluss bildet. Wo soll da die Stimmungs-Umkehr herkommen? Ganz zu schweigen von Punkten im Kampf gegen den Abstieg?
Und was das Orten und Finden von Schuld bei anderen angeht, macht Trainer Mike Büskens keine Ausnahme und schlägt den Bogen über das ganze Jahr: "Es ist sehr enttäuschend, wenn man sieht, was wir als Fortuna Düsseldorf im Kalenderjahr 2013 haben liegen lassen. Egal ob es die Rückrunde der Bundesliga ist oder jetzt die Hinrunde in der 2. Bundesliga." Büskens verkennt allerdings, dass er (erst) seit der Jahreshälfte die sportliche Verantwortung hat - und Manager Wolf Werner war in den vergangenen Jahren verantwortlich für die Zusammenstellung des Kaders. Die Schuld bei anderen zu suchen, wirkt da aktuell eher hilflos.