Startseite » Fußball » 2. Bundesliga

Mehr als ein Rückschlag
Fortuna-Debakel gegen Paderborn

(0) Kommentare
Fortuna-Debakel gegen Paderborn: Mehr als ein Rückschlag

Nachdem der erlösende Schlusspfiff das Düsseldorfer Debakel gegen den SC Paderborn beendet hatte, schnappte sich Andreas Lambertz das Mikrofon des Stadionsprechers.

Der Fortuna-Kapitän wandte sich an die einzigen Protagonisten, die in den demütigenden 90 Minuten zuvor Normalform gezeigt hatten: "Ihr habt es verdient, dass wir uns dafür entschuldigen", sagte das Düsseldorfer Urgestein zu den eigenen Fans, bevor er mit dem restlichen Team vom Platz schlich und beim Fernsehsender Sky noch deutlicher wurde: "Wir haben uns brutal abschlachten lassen."

Vor den Augen des gerade wiedergewählten DFB-Präsidenten und Fortuna-Anhängers Wolfgang Niersbach hatte sich der Bundesliga-Absteiger vom Angstgegner Paderborn völlig demontieren lassen. 6:1 (2:1) gewannen die Gäste und zeigten dabei, dass der Bundesliga-Absteiger derzeit meilenweit von den eigenen Erwartungen entfernt ist. "Das, was wir heute abgeliefert haben, ist so, dass man sich schämt", resümierte ein niedergeschlagener Trainer Mike Büskens in der Pressekonferenz. Der letzte Sieg gegen die Ostwestfalen liegt nun mehr als vier Jahre zurück.

Für den ambitioniert in die Saison gestarteten Aufstiegskandidaten war es mehr als nur ein erneuter Dämpfer. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge und dem überraschend schnellen Sprung auf Rang sechs stand die Fortuna davor, wieder ersthaft in den Aufstiegskampf einzugreifen. Die bittere Pleite zeigte deutlich auf, dass nicht der missratene Saisonstart der Ausrutscher war, sondern das Zwischenhoch.

Kein Konzept zu erkennen Denn ein Konzept ist bei den Düsseldorfern immer noch nicht zu sehen. Das Team von Neu-Trainer Büskens zeigte erneut enorme spielerische Defizite, eine erkennbare Idee zur Spielgestaltung fehlte vollkommen. Büskens selbst hat seinen großen Kredit als Rückkehrer in die Heimat bereits verspielt und wirkt zunehmend ratlos. Die jüngste Maßnahme, im Sturm statt auf den emsigen Stefan Reisinger auf den bislang torlosen Erwin Hoffer zu setzen, misslang.

Das defensive Horrorkabinett Dazu kam ein defensives Horrorkabinett an Fehlern: Zögerliches Abwehrverhalten beim 0:1, krasse individuelle Fehler von Cristian Ramirez und Martin Latka beim 1:2 und 1:5, kollektive Stellungsprobleme beim 1:3 und 1:4 und ein Eigentor Latkas zum krönenden Abschluss. Vierfacher Nutznießer war Paderborns Stürmer Mahir Saglik, der seine Treffer vier bis sieben in den letzten drei Spielen erzielte und sein Glück kaum fassen konnte: "Ich bin einfach nur überglücklich. Das war ein richtig guter Tag für uns."

Immerhin: Die höchste Heimniederlage der Düsseldorfer Zweitliga-Geschichte war zwar ein Rückschlag, aus Fortuna-Sicht aber bei weitem kein Tiefpunkt. Vor rund elf Jahren unterlagen die Rheinländer dem Wuppertaler SV in der viertklassigen Oberliga auswärts 0:6 und landeten am Ende der Saison mit einem negativen Torverhältnis auf Rang acht. In der folgenden Spielzeit sollte ein gewisser Andreas Lambertz aus der A-Jugend hochrücken.

Deine Reaktion zum Thema
Dieses Thema im Forum diskutieren » (0 Kommentare)

Spieltag

2. Bundesliga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel