Trotzdem haben die Meidericher schon einmal reagiert und sich die Dienste des Frankfurter Star-Anwalts Horst Kletke gesichert. Der 58-Jährige soll die Blau-Weißen vor dem Schiedsgericht vertreten und die Lizenz doch noch klar machen.
Allerdings scheinen sich die Verantwortlichen wenig Chancen auszurechnen. Sie wappnen sich bereits für einen negativen Ausgang des Verfahrens und könnten eine drohende Insolvenz vorbereiten, damit sich allen voran Geschäftsführer Roland Kentsch nicht der Insolvenzverschleppung schuldig macht. Indiz dafür ist, dass die Mai-Gehälter eingefroren wurden.
Spieler warten auch auf Prämienauszahlung
Auf Eis liegt damit auch das Salär der Spieler. Das ist für die Akteure besonders ärgerlich, schließlich wären neben dem Grundgehalt jetzt auch Prämien geflossen. Dank der grandiosen Aufholjagd in der Rückrunde sowie dem geschafften Klassenerhalt keine unerhebliche Summe.
Kosta Runjaic, der am Mittwoch planmäßig aus seinem Urlaub zurückkommt, weil er eine Woche vor dem geplanten Trainingsauftakt die Arbeit aufnehmen wollte, betont: „Das sind zwar Profis, aber eben auch ganz normale Menschen, die sich Sorgen machen. Das ist für uns alle keine einfache Situation.“
„Wir planen keine Insolvenz!“
Das wissen auch die Verantwortlichen, die an einer Lösung arbeiten. „Es stimmt, dass die Zahlungen nicht angewiesen wurden, aber die Bemühungen laufen, sie in den nächsten Tagen zu realisieren“, erklärt Pressesprecher Martin Haltermann, weist die Spekulation allerdings energisch zurück: „Wir planen keine Insolvenz! Unsere Kraft gilt ausschließlich der Klage vor dem Schiedsgericht.“
Juristisch müssen die aktuellen Vorkommnisse auf jeden Fall aufgearbeitet werden. Bei RS wie auch andere Medien sowie dem Regierungspräsidenten, der Staatsanwaltschaft, dem Landtag NRW wie auch dem Finanzamt ist eine anonyme Mehrfachanzeige eingegangen.
In dem Schreiben werden sowohl Oberbürgermeister Sören Link, die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), die Stadtwerke Duisburg, der Vorstand und Aufsichtsrat des MSV wie auch die Stadionprojektgesellschaft angegriffen. „Uns liegt noch keine Strafanzeige vor“, berichtet Haltermann.
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