Sie jagen nicht nur als Favoritenschreck durch die Liga, sondern fahren auch noch die überlebenswichtigen Dreier wie gegen Ingolstadt ein. Die Belohnung: Neun Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Ein dickes Polster, mit dem der Klassenerhalt gesichert sein dürfte.
Selbst der sonst eher besonnene Kosta Runjaic gibt zu, dass der Sieg beim FCI „ein wichtiger Schritt Richtung Ligaverbleib ist“. Wie wichtig, wird beim Blick auf die Statistik deutlich. In der Hinrunde lagen zwischen dem MSV und Braunschweig Welten. Die Eintracht dominierte die Liga nach Belieben, war unangefochten Erster, während Duisburg lange Zeit abgeschlagenes Schlusslicht war. Niemand hätte gedacht, dass sich die beiden Traditionsklubs in dieser Saison noch einmal auf Augenhöhe begegnen.
Im Gleichschritt mit Braunschweig
Doch weit gefehlt. Duisburg lebt, hat eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt und wie Braunschweig 18 Punkte auf dem Konto. Das ergibt in der Rückrundentabelle einen hervorragenden vierten Platz. Nur weil die Eintracht ein Törchen mehr erzielt hat, müssen sich die Zebras (noch) hinter den Blau-Gelben einordnen.
Doch angesichts von nur zwei Niederlagen aus den letzten elf Spielen und 21 erkämpften Zählern ist es ihnen selbst zuzutrauen, dass sie noch am Überraschungsteam vorbeiziehen werden.
Jürgen Gjasula meldet sich eindrucksvoll zurück
Im Süden der Republik setzte aber auch Jürgen Gjasula ein dickes Ausrufezeichen. Nach 328 Tagen stand der Ballvirtuose erstmals wieder in der Startelf: „Ich war schon ein wenig nervös“, gesteht Gjasula: „Und das, obwohl ich bereits einige Profi-Spiele auf dem Buckel habe. Aber es war halt eine lange Pause für mich.“ Der Herzmuskelentzündung folgten Knieprobleme, dann legte ihn eine Viruserkrankung auf Eis.
Beim FCI meldete er sich aber gleich mit der Vorarbeit zum Tor des Tages durch Ranisav Jovanovic zurück und wusste auch sonst zu überzeugen. Die mutige Entscheidung Runjaics, den zuletzt prächtig aufgelegten Maurice Exslager für Gjasula auf die Bank zu setzten, ist damit aufgegangen.
Die Vertragsverlängerungen müssen beginnen
Fraglich ist aber noch der Verbleib des Technikers in Duisburg. Gjasulas Vertrag läuft aus und weil die Verhandlungen erst nach Ostern starten sollen, hängt der 27-Jährige wie auch 18 seiner Kollegen oder auch Sportdirektor Ivica Grlic noch in der Luft. Der Albaner betont: „Der MSV hat mich in meiner schwierigen Phase immer unterstützt hat, dafür bin ich dankbar und kann mir natürlich vorstellen, weiter in Duisburg zu spielen.“
Auch wenn er gerade erst wieder genesen ist, gilt für Gjasula das gleiche wie für den Rest des Teams: Die Spieler sichern nicht nur dem nach wie vor klammen MSV die Zukunft, sondern steigern mit ihren guten Leistungen auch den eigenen Marktwert und spielen sich in den Fokus der finanzstärkeren Konkurrenz. Die Abstiegsangst ist vergessen, die Sorge um die Zukunft aber bleibt.