Er weiß, dass die frisch erarbeitete Satzung von den Mitgliedern auf der Info-Veranstaltung am 10. April kritisch beäugt wird.
Doch Kirmse betont, dass dieser Schritt unumgänglich ist: „Seit der Ausgliederung der Lizenzabteilung im Jahr 2002 unter dem damaligen Vorsitzenden Helmut Sandrock besteht Handlungsbedarf. Jetzt haben wir eine zeitgemäße Satzung.“
Das neue Werk regelt die Zuständigkeiten, um ein Machtgerangel zu vermeiden. Damit die Verantwortungsbereiche klar sind, ist nicht nur die Satzung des e.V. neu aufgestellt worden, sondern auch die der KGaA angepasst worden. Kirmse ist mit dem gemeinschaftlich erarbeiteten Ergebnis zufrieden, auch wenn die finale Fassung noch nicht vorliegt. Derzeit wird noch an wenigen Formulierungen gefeilt, die noch nicht „selbsterklärend“ sind. Kirmse: „Das sind aber nur Kleinigkeiten.“
Bis es aber soweit war, musste der Unternehmer seit November unzählige Marathonsitzungen abhalten und Gespräche führen. Das letzte Meeting ging in der vergangenen Woche über drei Tage jeweils von morgens acht bis 23 Uhr abends. Insgesamt liegen dem Chef mittlerweile zwölf verschiedene Fassungen vor. Damit die endgültige nun auf der Jahreshauptversammlung am 16. Mai, für die ein Zeitfenster von bis zu sieben Stunden geplant ist, auch die nötige 75-Prozent-Hürde überspringt, wird sie vorher erläutert. „Das wird keine Paragraphen-Diskussion, sondern eine Erklärung der Änderungen“, beruhigt der Unternehmer. Tritt der schlimmste Fall ein und die erforderliche Mehrheit kommt nicht zu Stande, haben die Verantwortlichen einen Plan B in der Hinterhand.
Ein anderer Plan ist in Kirmses Augen aber schon aufgegangen. „Die Kündigung mit Hellmich-Marketing hat uns Geld eingebracht, weil wir keine Provision mehr zahlen müssen. Allerdings müssen wir uns bemühen, beispielsweise Open-Air-Veranstaltungen zu bekommen oder auch überregionale Sponsoren zu gewinnen. Das geht aber nur, wenn wir den MSV positiv leben.“ Gemeint: Die Schlammschlachten müssen der Vergangenheit angehören. Kirmse: „Wir hatten zuletzt ja mehr Vorstands- als Trainerwechsel. Das kann nicht sein. Auf Querelen reagieren Sponsoren sehr empfindlich. Deshalb werden wir ab sofort nur noch eine Sprache sprechen.“
Mit der dann nicht nur Duisburger überzeugt werden sollen.