Mangels Alternative auf der linken Abwehrseite verpflichtete Jens Todt den Dänen Michael Lumb. Der 25-Jährige kommt vom Champions-League-Teilnehmer St. Petersburg, ist ablösefrei und unterschrieb zunächst einmal bis zum Saisonende. Beim Testspiel gegen Paderborn war er noch nicht dabei, plauderte stattdessen vor dem Anpfiff munter mit den Bochumer Medienvertretern: „Ich denke, der Wechsel nach Bochum ist für beide Seiten eine gute Idee. Ich habe erst am Mittwochabend vom Interesse des VfL gehört und mein Manager hat gleich ein Gespräch mit Jens Todt und Karsten Neitzel klargemacht. Ich bin körperlich fit und denke, dass ich keine lange Anlaufzeit brauche, um zu spielen.“
Selbst ein Einsatz von Beginn an wäre möglich
Seinen letzten Kurzeinsatz hatte der Däne am 6. Dezember gegen den AC Mailand in der Champions-League, sein nächster Auftritt könnte am Freitag beim VfR Aalen sein. 2008 wurde Lumb in Dänemark zum besten Jugendspieler gekürt, wechselte nach 30 U-Länderspielen und einem A-Länderspiel für eine Ablösesumme von 1,6 Millionen Euro im Januar 2010 zu St. Petersburg, wo er allerdings nie Fuß fasste. Spielpraxis bekam er nur bei seinen Ausleihaktivitäten zu Feyenoord Rotterdam, zum Aalborg BK und zum SC Freiburg. Dort machte er 2012 fünf Bundesligaspiele und bereitete drei Treffer vor. „Wenn er die Woche mit uns durch trainiert hat, dann kann ich mir ihn gut in der Startformation am Freitag vorstellen“, behält sich Neitzel alle Varianten offen. Der Linksverteidiger gibt sich zurückhaltend: „Für einen Einsatz am Freitag werde ich in dieser Woche hart trainieren. Wenn der Coach es für eine gute Idee hält, mich sofort spielen zu lassen, geht das okay. Aber wichtig ist, was das Beste für die Mannschaft ist.“ Mit der stand er am Sonntag erstmals auf dem Trainingsplatz.
In der Vergangenheit hat der VfL mit dänischen Spielern stets die besten Erfahrungen gemacht. Und so kann auch die fünfmonatige Verpflichtung von Lumb eigentlich kein Fehlgriff sein. Felix Bastians (Hertha BSC), der den Linksfuß während seiner Freiburger Zeit kennenlernte, schwärmt: „Ein Top-Mann für die Zweite Liga. Technisch stark, mit guten Standarts und außerdem ein netter Typ.“