Der sportliche Erfolg sei die Basis für die ersehnte Rettung. Deshalb bat die Mannschaft ihren Ex-Chef Walter Hellmich, ihr die Situation zu erklären. Der Bauunternehmer kam der Aufforderung nach und stellte den Profis eine Lösung der Probleme vor. Die Reaktion des Teams: Nach dem Sieg in Paderborn holte es auch beim besten Aufsteiger des Jahres, dem VfR Aalen, einen Dreier. Kurzum: Mission vorerst erfüllt, denn die Zebras haben sich damit die dringend benötigte Luft im Abstiegskampf verschafft.
Zudem haben sie den Ball zu den Klubverantwortlichen zurück gespielt. Denn jetzt müssen sie handeln, um den maroden Traditionsdampfer wieder flott zu bekommen. Doch die positiven Meldungen der Vorwoche scheinen schon wieder Makulatur zu sein, weil wieder einmal nichts passiert ist.
Die Gremien blockieren sich gegenseitig Zwar ist von Vereinsseite nach wie vor zu hören, dass „gemeinsam an der Lösung gearbeitet werde“, doch es bleibt bei diesen Lippenbekenntnissen. „Wir haben den Vorstoß gemacht, jetzt müssen die anderen reagieren“, fordert Hellmich im Namen der Stadionprojektgesellschafter schnelle Handlungen.
Doch die sind nicht in Sicht. Vor knapp drei Wochen hatte beispielsweise Geschäftsführer Roland Kentsch einen Entwurf zur Satzungsänderung vorgelegt. Die Reaktion darauf spiegelt das herrschende Chaos wider: Einige sind dafür, andere dagegen. Doch die Kritiker präsentieren keinen Gegenvorschlag. Im Gegenteil: Die Gremien blockieren sich selbst. Für die Angestellten und Fans, die endlich wissen wollen, was mit ihrem Verein passieren wird, ist das ein Schlag ins Gesicht.
Dabei hätte bereits Klarheit herrschen können. Als die prekäre Lage bekannt wurde, sollte zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen werden. Doch auch hier passierte nichts. Die Vereinsfunktionäre ließen wertvolle Zeit, die sie überhaupt nicht haben, einfach verstreichen.
Montag Aufsichtsratssitzung der KGaA Natürlich sind in den letzten Wochen auch positive Schritte unternommen worden, die allerdings nicht ausreichen, wenn sie nicht auch konsequent zu Ende gegangen werden. So sind beispielsweise die November-Gehälter pünktlich geflossen. Ein Umstand, der nicht unbedingt zu erwarten war, eventuell aber auch zu einer gewissen Sorglosigkeit der Verantwortlichen beigetragen hat.
Die ist allerdings nicht angemessen. Nach RS-Informationen sind die Dezember-Zahlungen gefährdet, weil es auf dem Weg in die Zukunft den hausgemachten Stillstand gibt. Außerdem muss der Verein noch die Wirtschaftlichkeit bis zum 30. Juni 2013 bei der DFL nachweisen. Zwar hat Kentsch ein Papier in Frankfurt abgegeben, doch die Lücke von mittlerweile rund fünf Millionen Euro ist darin nur planmäßig geschlossen. „Echte“ Kohle wird aber erst fließen, wenn die Strukturänderungen auch in Angriff genommen werden.
Am Montag findet deshalb auch eine Aufsichtsratssitzung der KGaA statt. Dort soll besprochen werden, wie die Handbremse nun endlich gelöst werden kann. Wie es geht, hat die Mannschaft in Paderborn und Aalen vorgemacht. Hoffentlich haben die Vereinsvertreter zugeschaut...