Schließlich hängt das Engagement der Sponsoren hauptsächlich vom sportlichen Abschneiden der Zebras ab. Und die Ausssicht, den Abstieg zu verhindern, ist gestiegen. Mit dem Sieg in Paderborn im Rücken hat Geschäftsführer Roland Kentsch nun erheblich bessere Karten, die dringend benötige Kohle zusammen zu kratzen. „Das war ein wichtiges Signal der Mannschaft, das uns bei unserer Arbeit sicherlich weiterhelfen wird.“
Einen ersten Schritt zur Beruhigung der Situation hat der Funktionär bereits am Freitag gemacht, als er persönlich die Lizenzierungs-Unterlagen bei der DFL nachgereicht hat. Bis zum 1. Dezember musste das fehlende Testat in Frankfurt vorliegen. „Jetzt müssen wir aber abwarten, wie die Papiere bewertet werden“, will Kentsch einer Entscheidung nicht vorgreifen. Kein Wunder, schließlich droht dem MSV bei einer negativen Bewertung durch die DFL eine satte Strafe in Höhe von 100.000 Euro.
"Wir sind noch nicht über den Berg"
Eine Summe, die derzeit kaum zu stemmen ist. Aber nicht nur in vorderster Front beruhigen sich die Gemüter, auch hinter den Kulissen wird es harmonischer. Die Verantwortlichen scheinen verstanden zu haben, dass sie den Traditionsklub nur gemeinsam retten können. Ein großer Fortschritt, den auch Kentsch würdigt: „Wir sind noch nicht über den Berg, aber es besteht von allen Seiten die Bereitschaft, an einem Strang zu ziehen.“
Das gilt vorrangig für die Finanzen, aber auch für die notwendige Strukturreform. Die kurzfristig benötigten 2,3 Millionen Euro, die zur Abwendung der Insolvenz benötigt werden, haben die Funktionäre wohl zusammen. Zwar fehlen immer noch die Unterschriften unter den Verträgen, weshalb sich der Klub auch noch nicht offiziell dazu geäußert hat, aber die Absichtserklärungen der Investoren haben zumindest schon mal für das nachgereichte Testat ausgereicht.
Konstruktive Gespräche in den Gremien
Nach RS-Informationen werden die bisherigen Verhandlungen aber auch ausreichen, um den finanziellen K.o. abzuwenden. „Wir finden eine Lösung bis Mitte Dezember“, versichert Roland Kentsch.
Hintergrund für den wirtschaftlichen Befreiungsschlag ist, dass alle Parteien bei der Frage nach der Satzungsänderung einen Konsens gefunden haben. Jedenfalls bekräftigen sowohl die Vertreter des Vereins wie auch der KGaA unisono, dass die Gespräche konstruktiv verlaufen.
Das ist auch ein absolutes Muss, schließlich darf es im Existenzkampf keine Egozentriker oder Eitelkeiten geben. Wenn das verstanden wurde, haben die Zebras einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.