Zu tief saß der Verletzungsfrust seit dem 11. Juli, als er sich in der 85. Minute in einem dieser bedeutungslosen Testspiele gegen Viktoria Köln fünf Minuten vor Spielende einen Außenmeniskusschaden am rechten Knie zuzog – eine Verletzung mit Folgen. Acquistapace ist heute noch frustriert, wenn er an das Spiel denkt: „Es war nicht einmal ein Gegenspieler in der Nähe, eigentlich ist gar nichts passiert, doch plötzlich konnte ich nicht mehr auftreten.“
Die erste MRT-Untersuchung ergab keinen Befund und Acquistapace war zunächst zuversichtlich: „Ich dachte, in zwei Wochen würde es weiter gehen.“ Doch es wurden zwei Monate, in denen der Abwehrspieler verbittert war und dachte: „Warum ich?“ Nicht, dass das Bochumer Eigengewächs zuvor nicht schon einmal mit Verletzungen zu kämpfen gehabt hätte, doch „selbst nach einer Leisten-OP war ich nach zwei Wochen wieder auf dem Platz“, erklärt er.
Kampf in der Innenverteidigung
Doch nachdem die ersten Comeback-Schritte mit den Niederlagen gegen Hertha BSC und Aue sehr schmerzhaft waren, ist der 23-Jährige jetzt sicher, dass sein Team langsam ins Rollen kommt. „Schade nur, dass ich in Hamburg noch einmal wegen einer Grippe gefehlt habe. Jetzt will ich mich unbedingt im Team festbeißen.“ Die Chancen stehen nicht schlecht. Da Lukas Sinkiewicz ganz offensichtlich seine neue Position auf der „Sechs“ gefunden hat, kämpft Acquistapace derzeit mit Holmar Eyjolfsson um den Platz in der Innenverteidigung an der Seite von Marcel Maltritz. Und das am liebsten schon am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Sandhausen. Der Manndecker gibt sich selbstbewusst. „Ein Sieg ist einfach Pflicht. Schließlich spielen wir daheim gegen den Tabellenletzten. Da müssen wir einfach punkten.“
Die Konzentration jedenfalls ist bei Acquistapace derzeit ausschließlich auf den Fußball gerichtet. Sein Studium hat er mit einem Urlaubssemester unterbrochen. „Wir hinken derzeit sieben oder acht Punkte hinter dem, was möglich war, hinterher. Daran sollten wir bis Weihnachten arbeiten.“