Denn nicht nur beim Sportvorstand Jens Todt ist längst der Gedanke gereift, einfach an Karsten Neitzel festzuhalten und auf eine Verpflichtung eines neuen Cheftrainers vorerst zu verzichten. Auch aus dem Aufsichtsrat gibt es deutliche Signale, dass aus der Interims- eine Dauerlösung werden kann.
Fakt ist: In den beiden holprigen Spielen gegen Havelse und Cottbus hat die Mannschaft zwar nicht immer glücklich agiert, hat aber die Tugenden aufblitzen lassen, die nötig sind, um sich mittelfristig aus der prekären Tabellensituation in Liga 2 zu befreien. Somit ist Neitzel, der mit seinen Aussprüchen zwar nicht für den diplomatischen Dienst geeignet ist, aber eine klare und gradlinige Handschrift an den Tag legt, der Top-Kandidat, wenn Vorstand und Aufsichtsrat am Montagabend ab 18 Uhr die Trainerfrage diskutieren.
„Watte hast, dat weiße. Watte kriech's, weiße nicht!“
Schließlich sagt der Volksmund auch: „Watte hast, dat weiße. Watte kriech's, weiße nicht!“ Deshalb dürfte Neitzel über Nacht seinen Stellenwert beim VfL schlagartig erhöht haben. Todt jedenfalls, liest man zwischen den Zeilen, merkt man an, dass er sich die Zukunft des VfL mit dem 44-Jährigen durchaus vorstellen kann. Todt vielsagend: „Karsten hat das bisher prima gemacht. Er ist auch ein Kandidat.“
In der Mannschaft hat Neitzel offensichtlich auch den nötigen Rückhalt, denn wie die Mannschaft nach einem unglücklichen Spielverlauf zurückgekommen ist, zeigt eindeutig, dass der Coach den Ton der Spieler trifft. Am heutigen Montagabend wird aber wohl noch keine endgültige Entscheidung fallen. Fakt ist aber: Neitzel geht in den Abend von der Pole Position.