Die Solidaritätswelle schwappt sogar bis nach Australien. Selbst aus Down Under bestellten Dresdener Anhänger Karten für das "Geisterspiel". Der finanzielle Schaden für den Verein hält sich durch das Engagement vorraussichtlich in Grenzen. Schon über 25.000 Tickets wurden verkauft.
"Wir müssen uns dahin entwickeln, dass wir gemeinsam mit der großen Mehrheit unserer friedlichen Fans Dynamo vor denjenigen schützen, die uns so ein Urteil einbrocken. Die Verbundenheit mit dem Klub ist enorm", sagte Dynamo-Trainer Ralf Loose: "Ich bin von der Aktion innerlich sehr berührt." Präsident Andreas Ritter ergänzte: "Dieses tolle Engagement ist für uns als Verantwortliche der Antrieb, jeden Tag alles für den Verein zu geben."
Noch bis Sonntag läuft der Verkauf Ende Februar hatte das DFB-Sportgericht den Pokalausschluss Dynamos wegen der Krawalle beim Zweitrundenspiel in Dortmund in ein "Geisterspiel" umgewandelt. Zudem darf der Verein beim Gastspiel bei Eintracht Frankfurt keine Fans mitbringen und muss eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen. Insgesamt drohten dem Verein durch das Urteil Einbußen in Höhe von etwa 500.000 Euro. Die Geistertickets kosten zwischen 5 und 20 Euro, eine offizielle Aussage, wie viel Einnahmen der Verein dadurch erzielt, gab es jedoch nicht. Noch bis Sonntag läuft der Verkauf.
Die Euphorie vor dem Duell gegen die Ingolstädter ist im Umfeld des Vereins riesig. Mit einer gehörigen Portion Ironie wollen die Fans das erste ausverkaufte Geisterspiel der Geschichte auf die Beine stellen. Dazu wurden bereits die Sitzplätze der Südtribüne in Stehplätze umgewandelt. Ganz virtuell natürlich. "Die 'Geisterticket'-Inhaber werden gebeten, die Sitzschalen, nachdem sie das Stadion NICHT betreten haben, im hochgeklappten Zustand zu belassen und sich gefälligst NICHT hinzusetzen. Vielen Dank!", hieß es auf der Dynamo-Homepage.
In Anbetracht der Umstände tritt die sportliche Auseinandersetzung mit den Ingolstädter fast schon ein bisschen in den Hintergrund. Zumal der Aufsteiger aus den letzten drei Spielen sieben Punkte holte. Mit 32 Punkten scheinen die Dresdener derzeit das "Abstiegsgespenst" wirkungsvoll vertrieben zu haben.
Möglicherweise gehen die "Geisterjäger", wie der Verein das Team derzeit bezeichnet, auch mit einem Erfahrungsvorsprung in die Begegnung vor leeren Rängen. Denn für Dynamo ist es bereits das zweite Spiel in dieser Saison in der ungewohnten Atmosphäre. Bereits Ende Dezember spielte das Team in Rostock ohne Zuschauer. Damals gab es ein 2:2.