Und die verbringen die VfL-Profis dann im Presseraum des revierpowerStadions. Die Rollos werden heruntergelassen, es wird richtig kuschelig. Doch was dann in regelmäßigen Abständen über die Leinwand flimmert, sorgt für Schweißperlen auf der Stirn, eine gehörige Portion Gänsehaut und dem ein oder anderen Spieler wird ein Schauer über den Rücken laufen. Geriete ein Unbeteiligter in den Raum, er würde sich fragen, wie es Trainer Andreas Bergmann immer wieder gelingt solche Horrorstreifen auszugraben.
Bochumer Spiele kommen Horrorfilm gleich
Andreas Luthe hat ein passende Erklärung: „Momentan braucht man nur mit einer Kamera zu unseren Spielen zu gehen, dann hat man reichlich Material.“ Bochums Keeper ist gefrustet. Obwohl er zu den besten Torhütern der Liga gehört, hat er den Ball schon 42 mal aus seinem Netz holen müssen. Lediglich die Abstiegskandidaten Karlsruhe (51), FSV Frankfurt (49) und Ingolstadt (45) haben mehr Gegentreffer zu verzeichnen. Zwölf Niederlagen innerhalb einer Saison hat der Goalie „nicht einmal im Jugendbereich kassiert.“ Und er fügt nüchtern an: „Es ist eine sehr durchwachsene Saison, aber kein verlorenes Jahr. Daraus können wir viel lernen und mitnehmen.“
Obwohl der Schlussmann dazu neigt Missstände deutlich anzuprangern, erhebt sich bei seinen Vorderleuten kein Widerspruch. Luthe: „Die Fehler der letzten zwei Spiele reichen normalerweise für eine komplette Saison und selbst dann würde man noch sagen, daran müssen wir arbeiten. Gut, dass es diese DVD-Analysen gibt. Danach brauchen wir nicht mehr lange zu diskutieren.“
Die Suche nach der guten Form
Der Keeper ist zuweilen ratlos. „Ich kann es mir wirklich nicht erklären, weil es völlig ungewöhnlich ist. Ich kenne meine Kollegen relativ lange, aber so etwas ist mir noch nie vorgekommen. Das hat doch nichts mit Konzentration zu tun, sondern eher mit Form. Ich hoffe, dass wir unsere gute Form bald wieder finden.“ Und deshalb fürchtet Andreas Luthe auch nicht, dass sich der Hinspielalbtraum - Bochum verlor gegen Paderborn 0:4 - am Freitag in Ostwestfalen wiederholt. „Wir haben das Zeug dazu dort zu gewinnen.“ Ebenso ungern erinnert er sich an das torlose Remis im Vorjahr, als der VfL auf dem Weg nach oben zwei wertvolle Punkte in Paderborn liegen ließ. „Das war damals ein Wachrüttler, danach haben wir alle Spiele gewonnen!“