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1,95 Mio. Euro Gewinn
Kentsch: "Streit macht nicht sexy"

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MSV: 1,95 Millionen Euro Gewinn
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Ausgerechnet jetzt. Gerade, als sich die Führungsetage des MSV selbst zerfleischt, präsentiert Geschäftsführer Roland Kentsch die Bilanz der letzten Saison.

Damit will der Funktionär Dampf aus dem Kessel lassen, denn die Zahlen können sich sehen lassen. Das Erreichen des DFB-Pokal-Finals hat die Bilanz nämlich kräftig aufgehübscht. Demnach hat die MSV Duisburg GmbH und Co. KGaA in der letzten Saison einen Überschuss nach Steuern in Höhe von 1,953 Millionen Euro verbucht.

Möglich gemacht haben das neben dem Pokal, der rund sechs Millionen Euro in die Kasse gespült hat, auch die Fans. Alleine durch das Merchandising sind satte 1,382.807,74 Millionen Euro eingenommen worden. „Das ist für den MSV ein historischer Wert“, reibt sich Kentsch angesichts des Rekordumsatzes die Hände.

Aber auch der Zuschauerschnitt ist von 11.385 auf 13.659 Besucher gestiegen. Damit ist ein Plus von etwa 140.000 Euro eingenommen worden. „Mit der Steigerung der Zuschauerzahlen ist es ja auch Fortuna Düsseldorf gelungen, seine Verbindlichkeiten abzubauen“, blickt Kentsch neidisch zum rheinischen Nachbarn herüber, denn er wünscht sich noch mehr Anhänger in der SLR-Arena. „Unter 15.000 Zuschauern zu sein, ist nicht befriedigend.“

Nicht befriedigend sind auch die Einnahmen im Sponsoring. Während in der vorletzten Serie noch 8,4 Millionen Euro flossen, sind es in der vergangenen Spielzeit nur noch 7,95 Millionen Euro gewesen. „Dennoch ist das im Kontext zur Liga ein gutes Ergebnis“, verweist Kentsch auf die Konkurrenz aus Aachen oder Karlsruhe, die weniger haben. „Wir stehen so gut da, weil wir mit der Arena ein vernünftiges Stadion haben. Mit dem Wedaustadion wären unsere Einnahmen sicherlich nur halb so groß.“

Doch die Arena ist mit 5,1 Millionen Euro gleichzeitig auch der größte Unkostenfaktor. Zwar hat es Kentsch für diese Saison geschafft, die Miete auf 4,6 Millionen Euro zu senken, dennoch muss gerade hier ein neues Konzept her. „An diesem Strukturproblem müssen wir arbeiten“, hofft Kentsch, dass das Land NRW sowie andere Sponsoren einspringen werden.

Negativ ist auch, dass die Saison nur auf Platz acht und damit hinter den Erwartungen abgeschlossen worden ist. Denn jeder Platz weiter oben bedeutet rund 300.000 mehr. Und weil die Zebras auch in der aktuellen Runde weit hinter dem kalkulierten Rang sind, rechnet Kentsch damit, dass der MSV bei der Zweit-Lizenzierung, die am 31. Oktober fällig und vom MSV fristgerecht bearbeitet worden ist, Auflagen bekommen wird. Diese dürften vorsehen, dass Duisburg einen siebenstelligen Betrag als Sicherheit vorweisen muss. „Die Auflagen müssen wir dann bis Anfang Januar erfüllen“, berichtet der „Herr der Zahlen“, der als DFL-Mitglied die Lizenzierung selbst mit verschärft hat.

Die drohenden Auflagen sind für ihn aber kein Problem: „Unsere Bilanz kann sich sehen lassen. Was aber aufhören muss, sind die Gerüchte über eine Pleite des MSV. Die sind nämlich Unsinn und erschweren uns nur die Arbeit, neue Sponsoren zu gewinnen.“ Kentsch, der gerade eine Imagekampagne für den MSV arbeitet, denkt dabei an den 1. Januar, wenn die Wettanbieter wieder werben dürfen. „Wir sind in aussichtsreichen Gesprächen, machen uns das Leben gerade aber selber schwer.“

Zum Eklat in der Führungsetage will er nur sagen: „Für einen Verein wie den MSV ist es existenziell wichtig, dass die Gremien vertrauensvoll zusammenarbeiten. Man wird für die Wirtschaft nicht sexy, wenn man sich streitet.“

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