Die Parkplätze vor den Umkleidekabinen wirken manchmal wie ein Schauplatz der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt. Da passt der Golf V von Jonas Acquistapace nicht ins „Gesamtbild“. Der Innenverteidiger plant seine „Karre“ abzustoßen – nicht aber um sich irgendein Statussymbol zuzulegen, sondern aus einem ganz anderen Grund: „Ich suche ein etwas grüneres Auto, mein jetziges braucht einfach zu viel Sprit.“ Und dann fügt er hinzu: „Ich brauche kein Auto, das mein Ego aufbaut.“
Wohltuend, wie der Youngster auf dem Teppich bleibt und der Eindruck verstärkt sich dann, wenn man ihn fragt, ob er nach fünf Einsätzen in Folge in der Startformation sich jetzt Stammspieler nennen darf. „Keine Ahnung, das ändert sich von Woche zu Woche. Ich hoffe, dass ich weiter spielen darf und denke, es gibt im Moment keinen Grund mich raus zu nehmen“, sagt der 22-Jährige.
An Profileben hat sich der Innenverteidiger gewöhnt
An das Profileben hat er sich längst gewöhnt, nimmt auch die Nachteile in Kauf. „Mein Studium kommt derzeit zu kurz, aber das hat auch mit dem ungewöhnlichen Spielrhythmus zu tun.“ Die letzte Woche mit den Partien freitags, dienstags, freitags sind bei Acquistapace nicht ohne Spuren geblieben. „Das muss ich nicht jede Woche haben“, betont er sodann auch.
Richtig gefreut hat sich der Innenverteidiger hingegen am Sonntagnachmittag, als die Pokalauslosung dem VfL Bochum ausgerechnet den FC Bayern München bescherte. „Es ist sicherlich das schwerste Los, trotzdem aber ein gutes Los. Du weißt ja nie in deiner Karriere, wie oft du die Möglichkeit hast, gegen den FC Bayern München zu spielen. Das ist einfach wunderbar.“
Wie schreibt man eigentlich Acquistapace?
Allerdings glaubt er nicht, dass die Spieler um Mario Gomez seinen Namen unfallfrei zu Papier bringen können. „Das können die meisten Journalisten auch noch nicht. Ich jedenfalls habe das Bayernspiel überhaupt noch nicht im Kopf, sondern konzentriere mich ganz auf die Partie bei 1860 München.“
Und da will er auch wieder von den Routiniers an seiner Seite profitieren. „Von Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz kann ich im Training eine Menge lernen. Gerade in den Spielen gibt mir ‚Malte‘ natürlich Sicherheit. Davon profitiere ich sehr.“ – Das sollen auch die „Löwen“-Angreifer Lauth, Volland und Rakic am Samstag zu spüren bekommen.