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Fortuna Düsseldorf
Tragische Ereignisse überschatten 5:2

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Fortuna: Tragische Ereignisse überschatten 5:2

Nach dem 5:2 (1:2) herrschte Gänsehaut-Atmosphäre, in Frankfurt gab es einen hoch-emotionalen Schulterschluss zwischen Fortuna-Fans und der Mannschaft.

Nach dem Sieg des Fußball-Zweitligisten beim FSV Frankfurt flogen rund 100 Schals auf den Rasen, wurden in drei Bahnen vor dem Block aufgereiht. Unter den fast 4000 Düsseldorfer Anhängern hatte sich schnell herumgesprochen, dass die Schwester von Adriano Grimaldi in der Nacht zuvor bei einem Autounfall tödlich verunglückt war.

Entsprechend nebensächlich wurden der 22. Pflichtspielsieg und die erreichte Tabellenführung. „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft – damit weiß jeder, was ich meine“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier sichtlich und hörbar bewegt. Die Fan-Aktion war so spontan wie die Betroffenheit der Mannschaft echt war. Die Spieler bedankten sich lediglich mit Applaus bei den Fans für die Unterstützung. Der Anhang antwortete mit einem andächtig gesungenen „You’ll never walk alone“ entsprechend emotional passend.

Meier: "Da kam alles Schlimme zusammen"

Der erste Sieg des Fußball-Zweitligisten im Stadion am Bornheimer Hang nach 17 Jahren spielte nicht nur angesichts der tiefen Trauer um die minderjährige Schwester des Stürmers eine Nebenrolle. Denn zu allem Überfluss war Thomas Bröker in der Nacht bewusstlos im Badezimmer gefunden worden, mitten in der Nacht hatte der Ruf nach einem Arzt Spieler und Verantwortliche geweckt. Adam Bodzek und Michael Ratajczak litten fast zeitgleich unter Durchfall. „Da kam alles Schlimme zusammen, was ich in 30 Jahren im Fußball noch nicht erlebt habe“, sagte Trainer Meier. Bröker war zumindest im Stadion, Bodzek und "Rata" spielten sogar mit.

Umso beachtlicher war die Reaktion der Mannschaft, die sich nach schwerem Beginn und zwei Rückständen zurück ins Spiel kämpfte, am Ende völlig verdient gewann. „Das war eine schwere Nacht und kein Tag, um Fußball zu spielen“, sagte Doppel-Torschütze Maximilian Beister. Wie seine Mannschaftskameraden musste er vielleicht erstmals feststellen, dass es Wichtigeres auf der Welt als Fußball gibt.

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