Zuvor ließ Andreas Bergmann im Medienzentrum wichtiges Bildmaterial über Alemannia Aachen zeigen. Wohldosiert - denn letztlich geht es dem Coach allein darum, dass seine Mannschaft vor den erwarteten rund 15.000 Zuschauern an die guten Leistung im Pokal anknüpft. Dass das Spiel durch das Aufeinandertreffen mit dem vor gut fünf Wochen entlassenen Friedhelm Funkel zusätzliche Brisanz erhält, spielt allenfalls für die Medien eine Rolle. Spielte im Vorfeld der Pokalpartie in Unterhaching Heiko Herrlich keine Rolle, so ist dieses Mal Friedhelm Funkel kein Thema. Da passt es ins Bild, dass Trainer Bergmann unmissverständlich festhält: "Ich schätze meinen Kollegen sehr."
Kevin Vogt verletzte sich beim Aufwärmen
Was Bergmann derzeit überhaupt nicht schätzt, ist die nach wie vor angespannte Personalsituation. Neben den Langzeitverletzten Mathias Concha, Philipp Bönig, Denis Berger, Patrick Fabian und Slawo Freier, wartete der VfL beim Pokalspiel mit einem bitteren Kuriosum auf: Beim Warmmachen hinter dem Bochumer Tor knickte Kevin Vogt um, humpelte am Donnerstag und wird sich am Freitag einer Kernspinuntersuchung unterziehen müssen. An einen Einsatz ist nicht zu denken.
Die Hoffnung dagegen, dass der wiedererstarkte Andreas Luthe am Freitag zwischen den Pfosten steht, ist groß. Zwar hat der Keeper erneut Hüftprobleme, aber eine Spritze sorgte am Donnerstag für Linderung. "Ich kann spielen", meinte der 24-Jährige.
Soweit war Christoph Kramer am Donnerstagabend noch nicht. Die Fußprellung vom U20-Einsatz bereitet ihm immer noch Probleme, so dass Bergmann ihn kurzfristig vom Abschlusstraining befreite. "Dennoch hoffe ich, dass er spielen kann", erklärte der Trainer.
"Kein Risiko" bei Azaouagh
Und "last but not least" gibt es da noch Mimoun Azaouagh: Der hatte in den letzten Tagen zweimal mit der Mannschaft trainiert, war beschwerdefrei und absolvierte die Abschlusseinheit. Bergmann: "Ich werde mit ihm reden, ob er sich sicher fühlt. Dann werde ich entscheiden, ob ich ihn in den 18er Kader nehme oder nicht. Wir werden auf keinen Fall ein Risiko eingehen."
Alle in Bochum schätzen die Lage mehr als realistisch ein, Abstiegskampf ist angesagt! Und Marcel Maltritz stellt nüchtern fest: "Die Situation ist denkbar einfach. Wir brauchen dringend die drei Heimpunkte - egal, gegen wen wir spielen. Es muss uns endlich einmal gelingen, über 90 Minuten eine konstante Leistung zu bringen."