Als der VfL vor gut einem Jahr abstieg, da nutzten einige Anhänger die Person des damaligen Kapitäns als Blitzableiter und manchmal hatte man den Eindruck, der gebürtige Magdeburger wäre für den Abstieg allein verantwortlich gewesen.
Umso bemerkenswerter ist es, wie sich der Wind innerhalb eines Jahres gedreht hat. Statt Maltritz „Buhmann“ wurde er von der Fachpresse mit Lob überschüttet und seine Leistungen in der abgelaufenen Zweitliga-Saison als herausragend bewertet. Maltritz: „Ich bin gespannt, wie es im nächsten Jahr aussieht.“
Immerhin, nach der starken letzten Zweitliga-Saison dürfte Maltritz in der Innenverteidigung in seinem achten VfL-Jahr gesetzt sein – der Ex-Kapitän vom Saulus zum Paulus. „Ich habe gelernt, mit den Extremsituationen umzusehen. Da habe ich mich auch in meiner Persönlichkeit weiterentwickelt. Auch wenn ich die Entwicklung im Fußball nicht als Achterbahn sehe, so sind die Stimmungsschwankungen im Fußballsport schon extrem.“
Ob positiv oder negativ – der Innenverteidiger weiß bestens, wie man damit umgeht und deshalb hat er sich auch nach dem Abstieg zunächst einmal zurückgenommen. „Als Kapitän musste ich jede Niederlage erklären, dass war nicht immer einfach. Ich habe mich dann in der Hinrunde 2010 gegenüber der Presse vollständig zurückgezogen, keine Interviews gegeben und mich ausschließlich auf meine Aufgaben auf dem Platz konzentriert. Und das ist mir sehr gut bekommen.“
Bochums Routinier freut sich nach der gut verlaufenden Vorbereitung schon auf die Hinrunde. „Wir haben einen Riesenvorteil, dass wir eine eingespielte Mannschaft haben und dass die Neuen uns richtig verstärken.“
Maltritz sieht es auch nicht als Problem an, dass sich zu Anthar Yahia und ihm mit Lukas Sinkiewicz noch ein dritter hochkarätiger Innenverteidiger gesellt hat. „Wir haben im letzten Jahr gesehen, wie schnell etwas passieren kann. Mit Lukas haben wir Qualität dazugewonnen, das wird uns weiterhelfen.“
Und mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „Ich bin jetzt schon gespannt, wie meine Kollegen und ich in unserer kommenden Spielzeit benotet werden. Mein Daddy freut sich immer, wenn ich gute Noten bekomme.“ Maltritz allerdings kann sich einen bissigen Seitenhieb nicht verkneifen: „Ich bewundere die Journalisten wie es ihnen gelingt, bis zu 28 Spieler gerecht zu benoten. Das stellt bestimmt für jeden eine große Herausforderung dar.“
Der Ex-Kapitän, der in der Vorbereitung nahtlos an die guten Leistungen der abgelaufenen Spielzeit anknüpfte, lässt an seiner Motivation für die kommende Saison keine Zweifel: „Ich habe noch einen Vertrag bis 2013, davon will ich das letzte Jahr Liga eins spielen.“ Das wäre das zehnte Jahr im VfL-Trikot.