Friedhelm Funkel jedenfalls sieht bei dem Angreifer eine Weiterentwicklung, die sich schon zum Ende der Rückrunde angedeutet hatte. Schließlich war er es, der das entscheidende Tor in Osnabrück nach seiner Einwechslung einleitete. Funkel: Er macht große Fortschritte. Ich habe ihn im Auge.“
Doch natürlich weiß der Stürmer, womit er sich am besten in Erinnerung bringen kann. In jeden der drei Testspiele gegen Hordel und Münster bereitete er einen Treffer vor. Zum Auftakt gegen Hordel traf er auch selbst. Kefkir: „Das gibt mir natürlich das nötige Selbstvertrauen und so kann ich mich auch beim Trainer für das Vertrauen bedanken.“
Schon vor einem Jahr zeigte der kleine Türke in der Vorbereitung Großes, doch je länger die Saison lief, umso mehr verschwand Kefkir in der Versenkung, konnte nicht einmal dem Regionalliga-Team, weiterhelfen. Kefkir: „Ich habe am Anfang zu schnell zu viel gewollt. Nachdem ich nicht gleich den Sprung geschafft habe, habe ich mit mir gehadert, bin verkrampft und habe alles vergessen, was ich kann.“
Offensichtlich ist der 19-Jährige nun ein wenig gereift, ist äußerlich ruhiger. Allerdings am Ball wirkt er zuweilen immer noch ein wenig überhastet. Doch das will er abstellen, arbeitet daran energisch und ist eigentlich nicht traurig darüber, dass die Vorbereitung kurz und intensiv ist und sich nicht endlos hinzieht. Fußball macht ihm wieder richtig Spaß, zumal im Kader so viele junge Spieler diesen Platz gefunden haben. „Das ist einfach super. Außerhalb des Platzes wird viel gelacht.“ Mit Ernes Uzun teilte er sich bis Mittwoch im Trainingsquartier Klosterpforte Zimmer 109 und war überrascht, welch prominente Vorgänger dort im Vorfeld großer Fußballspiele nächtigten. Kefkir: „Als letzte hat hier Annike Krahn geschlafen. Sie ist schon Weltmeisterin. Ich hoffe, wir beiden werden auch einmal so erfolgreich.“
Manchmal stellen sich kleine Erfolge über Nacht ein. Als Funkel am Mittwoch in der Kabine des ehrwürdigen Stadions Schloss Strünkede die Aufstellung für das Spiel gegen FC Aberdeen an die Pinnwand malte, da tauchte der Name Oguzhan Kefkir in der Startformation auf.