Vier Punkte wollte RWO-Coach Hans-Günter Bruns aus den beiden Partien gegen Paderborn und Osnabrück holen. Es wurden nur drei. Und wenn man die individuellen Aussetzer an der Bremer Brücke als Maßstab nimmt, dann kann man schon froh sein, dass es zumindest die drei wurden. Allerdings ändert auch der Dreier aus dem Paderborn-Spiel nichts an der Tatsache, dass man seit Sonntag 15.07 Uhr wieder auf Platz 16 abgerutscht ist.
Denn da packte Frankurts Patrick Klandt gegen den KSC daneben und RWO rutschte durch das eigene 1:3 in Osnabrück wieder auf den Relegationsrang ab. Und nicht die unter der Woche von Contact-Geschäftsführer Norbert Lamb (Dienstleister für die Sponsorenakquise bei RWO) angedeutete fehlende Fitness oder die Ausfälle von Daniel Embers und JoJo Bahcecioglu waren für die Pleite verantwortlich.
Vielmehr waren es die individuellen Aussetzer, die RWO in dieser Spielzeit schon so oft das Genick gebrochen haben. Dieses Mal standen Benny Reichert und Thomas Schlieter bei den beiden frühen Gegentoren Pate. Zwar keimte dank des Tores von Ronny König kurz Hoffnung auf, aber wer nach dem Wechsel nicht einmal auf das Tor des Gegners schießt, der darf sich nicht wundern, wenn man mal wieder ohne Zählbares nach Hause fährt. Die Schreckens-Bilanz in der Fremde: Acht der letzten zehn Partien gingen verloren, nur in Fürth und Paderborn (beide 0:0) konnte man zumindest punkten.
Dementsprechend bedient war auch Bruns nach der Pleite in Osnabrück: „Die unglaublich hohe Fehlerquote hat sich fast 90 Minuten durch unser Spiel gezogen. Vor allem in der ersten Viertelstunde machen wir zwei individuelle Patzer, die einfach nicht passieren dürfen. Und nach dem Wechsel schien der eine oder andere Kicker Probleme im Kopf gehabt zu haben.“
Anders wäre die harmlose Vorstellung nach dem Wechsel trotz der guten Phase vor dem Pausentee auch nicht zu erklären. Bruns: „Da kommen wir super zurück. und wollten nach der Pause da anknüpfen, wo wir vor der Halbzeit aufgehört haben. Aber da ist es leider nie zu gekommen. Wir konnten uns gar nicht mehr durchsetzen. Und wenn man so viele Bälle verliert, dann kann das kein Team der Welt auffangen."
Und schon gar nicht RWO, daher pustete VfL-Trainer Karsten Baumann nach dem Match durch: „Damit haben wir uns etwas Luft verschafft. Aber ich habe schon vorher gesagt, dass auch der Verlierer nicht abgeschlagen ist.“
Trotzdem war es der nächste empfindliche Nackenschlag für die Kleeblätter vor dem kommenden Derby am Freitag gegen den MSV. Bruns gibt sich jedoch weiter kämpferisch: „Wir werden jetzt normal weitermachen. Freitag kommt der MSV zu uns und da werden wir wieder alles versuchen. Denn die Mannschaft will, das hat man auch in Osnabrück gesehen. Daher bin ich weiter davon überzeugt, dass wir das packen. Nur müssen wir endlich mal unsere Fehler minimieren.“
Ansonsten kann man nur hoffen, dass Ingolstadt nicht anfängt zu punkten, denn Bielefeld dürfte langsam wirklich komplett weg vom Fenster sein...