Der Grund: Coach Hans-Günter Bruns kamen im Rahmen der SCP-Begegnung Vorwürfe zu Ohren, nach denen er zu wenig trainieren würde und die Mannschaft nicht fit genug sei, um über 90 Minuten marschieren zu können.
Gegenüber RS betonte Bruns: „Das ist eine Unverschämtheit sondergleichen von Norbert Lamb, denn die Truppe ist so fit wie nie zuvor.“ Die Vorwürfe kamen offenbar von Contact-Geschäftsführer Lamb, dessen Agentur als Dienstleister für die Sponsorenaquise bei RWO zuständig ist. Und Bruns fährt fort: „Jetzt kämpft das Team zusammen mit den Fans vorbildlich gegen den Abstieg und dann gibt es solche Dinge aus dem Umfeld. Ich kann nur sagen, dass ich mir jeden vorknöpfe, der so einen Mist erzählt. Denn hier ziehen alle an einem Strang und dann so eine Unverschämtheit. Mit diesen Leuten möchte ich eigentlich nicht mehr zusammenarbeiten.“ „Ich bin überrascht über die Kritik"
Konfrontiert mit diesen Vorwürfen äußerte sich auch Lamb gegenüber RS: „Ich bin überrascht über die Kritik. Zumal ich das von einer Familie nur so kenne, dass man das intern regelt und mich persönlich anspricht. Für uns als Vermarkter war die Situation auch nicht einfach, denn die erfolglose Serie hat auch unsere Arbeit erschwert. Das Sponsoring ist nur so erfolgreich wie die Mannschaft auf dem Platz, daher hat man sich natürlich seine Gedanken gemacht, wie zum Beispiel nach dem 0:4 in Frankfurt.“
In dessen Anschluss sich die Mannschaft allerdings stark verbessert zeigte und nun endlich gegen Paderborn belohnt wurde. Daher erklärt Lamb: „Ich werde versuchen das Gespräch mit Hans-Günter Bruns zu suchen. Ich habe großen Respekt vor seiner Arbeit und dem, was er hier in den letzten Jahren geleistet hat. Ich stelle seine Arbeit nicht in Frage, er ist ein ganz wichtiger Mosaikstein in diesem Verein.“
Bruns ist auf 180
Aktuell ein Mosaikstein, der auf 180 ist. Bleibt für die Kleeblätter nur zu hoffen, dass der aufgekeimte Zwist für keine längerfristige Unruhe sorgt. Denn immerhin steht am kommenden Sonntag der nächste Abstiegsgipfel an, wenn RWO zum VfL Osnabrück reisen muss. Und an der Bremer Brücke kann man nur bestehen, wenn die ganze Konzentration auf dem sportlichen Bereich liegt.
Bruns mit Blick auf die 90 Minuten an der Bremer Brücke: „Ich habe gesagt, dass ich aus den Spielen gegen Paderborn und Osnabrück vier Punkte haben möchte. Drei sind da, einer fehlt noch. Und wer den VfL kennt, der weiß, was da für ein Kampfspiel auf uns zukommt. Denn der VfL spielt - wie auch Aue oder Union Berlin - mit sehr viel Herz.“
Veränderte Teamstruktur
Dafür ist der Gegner bei Standards anfällig. Alle drei Gegentore beim 3:3 an der Alten Försterei in Berlin fielen nach einem ruhenden Ball. Bruns: „Natürlich ist das eine Möglichkeit, auch wenn wir bei Standards etwas ungefährlicher geworden sind. Das liegt an der veränderten Teamstruktur.“ Denn „Funktürme“ wie Daniel Gordon oder Marinko Miletic sind derzeit aus unterschiedlichen Gründen kein Thema.
Doch stehen auch Thomas Schlieter, Ronny König, Benny Reichert oder Dimitrios Pappas für gesteigerte Gefahr beim ruhenden Ball. Wie auch immer, der Ex-Profi verlangt nach dem gemalten letzten Spieltag von seinem Team vor allen eins: „Wir müssen ganz einfach genau so auftreten wie gegen Paderborn. Schließlich wird es eine Partie zweier punktgleicher Teams auf Augenhöhe. Wenn uns das gelingt, werden wir unseren eingeschlagenen Weg auch weiter beschreiten können.“