87 Minuten dauerte der Sturmlauf des VfL Bochum gegen Erzgebirge Aue schon an und viele der knapp 12.000 Zuschauer glaubten nicht mehr an ein Happy End, als der eingewechselte Chong Tese mit einem herrlichen Linksschuss von der Strafraumgrenze sein Team erlöste und belohnte. Giovanni Federico setzte mit dem Schlusspfiff noch eins drauf. Es war ein hochverdienter Sieg des VfL Bochum gegen eine Mannschaft aus dem Erzgebirge, die ausschließlich darauf bedacht war, ein Fußballspiel erst gar nicht zustande kommen zu lassen und so erarbeiteten sich die Gäste nicht eine einzige nennenswerte Torchance im RewirPOWER-Stadion.
Friedhelm Funkel hatte es vorher gewusst: "Das wird ein Geduldsspiel gegen eine herausragende Abwehr." Doch seine Mannschaft nahm die Aufgabe an und fast wäre die taktische Maßnahme, den jungen Mirkan Aydin erstmals von Beginn an zu bringen, schon in der Anfangsveitelstunde aufgefangen. Aues Keeper Martin Männel lenkte einen Schuss des gebürtigen Hattingers aber um den Pfosten. Zur Pause hätte der VfL längst führen müssen, doch mit zunehmender Spieldauer lief dem VfL die Zeit davon. Doch Funkel bewies ein glückliches Händchen, als er 23 Minuten vor dem Spielende Saglik und Aydin durch Tese und Federico ersetzte. In der hektischen Schlussphase sorgte dieses Duo für die Erlösung: Nach Flügellauf von Kevin Vogt donnerte Tese den Ball mit links in den Winkel, ehe Federico ein Geschenk der Auer Abwehr zum 2:0 nutzte.
Torhüter Andreas Luthe wusste nach dem Spiel genau, warum der VfL jetzt schon sechs Siege in Folge feierte: "Wir spielen in der Abwehr nahezu perfekt, lassen nichts zu." In der Tat, in den letzten sechs Begegnungen musste der VfL nur 2 Tore hinnehmen, in den vorausgegangenen Partien ware es 20. Anthar Yahia, der eine Viertelstunde vor Schluss verletzt ausscheiden musste, gab Entwarnung: "Der Wechsel war rechtzeitig, es ist alles in Ordnung, nur eine Verhärtung."
Ungeachtet dessen ist eine weitere Personalentscheidung gefallen: Der VfL wird doch noch mal auf dem Transfermarkt aktiv und am Mittwoch einen Spieler verpflichten, der sowohl für die rechte, als auf für die linke Außenbahn einsatzbereit ist. Schon am Donnerstag soll er mit der Mannschaft trainieren und alles unter Dach und Fach sein.