Der Einsatz stimmte, aber trotzdem bleiben die Oberhausener Probleme 2011 bestehen. Auch nach der Winterpause gab es wieder ein frühes Gegentor. Dann brachen der Bruns-Truppe gegen Hertha BSC nach dem 1:1 die individuellen Patzer das Genick.
Am Ende stand es 1:3 und RWO hat nun aus den letzten zwölf Partien nur 5 von 36 möglichen Zähler geholt. Warum? Weil man unter anderem wieder mal ganz schnell in Rückstand geriet. Denn die Partie war noch keine zehn Minuten alt und RWO lag schon wieder zurück. Die Serie der ganz frühen Gegentore setzte sich auch im ersten Heimspiel 2011 fort. Und beim 0:1 durch Pierre-Michelle Lasogga sah die ganze Deckung alt aus. Am Ende der Fehlerkette verpasste Thomas Schlieter in der Mitte und Lasogga sagte danke. Abwehrmann Dimitrios Pappas meckerte: „Da haben wieder nicht alle nach hinten gearbeitet und dafür wurden wir bestraft.“
Allerdings dauerte es nur neun Minuten, bis die Kleeblätter antworteten. Nach der Flanke von Markus Kaya rempelte Christian Lell gegen Thomas Schlieter und Referee Deniz Aytekin pfiff den ersten Elfmeter in dieser Saison für RWO, dabei übersah das Schiri-Gespann die Abseitsstellung von Schlieter. Kaya war das egal und er versenkte in gewohnt eiskalter Manier. Fast hätte es noch das 2:1 gegeben, aber der vor dem Wechsel starke Raffael klärte den Kopfball von Marinko Miletic auf der Linie. Fast hätte Raffael dann auf der anderen Seite im Gegenzug getroffen, aber Sören Pirson bestätigte seine klasse Form mit einer tollen Parade.
In der Pause bilanzierte RWO-Präsident Hajo Sommers: „Wir verkaufen uns gut, auch wenn die Berliner sicher technisch überlegen sind.“ Auf der anderen Seite monierte Herthas Sportlicher Leiter Michael Preetz: „Wir dürfen nach unserem guten Start das schnelle 1:1 nicht kriegen, zudem kann man da auch die Fahne heben und auf Abseits entscheiden.“
Zu Beginn des zweiten Durchgangs das gleiche Bild: Hertha drückte, aber diesmal hatte RWO die erste Chance. Doch der Kopfball von Miletic landete auf dem Tor (54.). Wenig später war es dann Dennis Grote, der bei seiner Pflichtspiel-Premiere für RWO das 2:1 auf dem Fuß hatte. Aber er fand seinen Meister in Maikel Aerts. Zwei Chancen vergeben und dann hinten den Gegner in der eigenen Drangphase zu den Toren eingeladen. Erst patzte der in dieser Saison so starke Pirson: Er schoss einfach nach einem allerdings auch zu kurzen Petersch-Rückpass am Ball vorbei, Lasogga wusste gar nicht wie ihm geschah, denn er musste nur noch ins leere Tor einschieben. „Da trifft mich eine Teilschuld“, gab Petersch offen zu.
Drei Minuten später foulte Miletic Lasogga im Strafraum, Aytekin pfiff wieder Strafstoß und Levan Kobiashvili traf cool zum 3:1 für die Berliner. Miletic gab geknickt zu Protokoll: „Der Linienrichter hatte die beste Sicht und er hat gar nichts gezeigt. Ich weiß nicht, was man da noch sagen soll.“
Zumal diese Szene gleichzeitig die Entscheidung war, denn RWO konnte sich von diesem Doppelschock nicht mehr erholen. Vielmehr hatte Berlin sogar noch die Chance zum 4:1, aber der eingewechselte Nico Schulz vergab freistehend vor Pirson (81.).