Da war auch Dimitrios Pappas nicht mit von der Partie, gegen die Hertha allerdings wird der Grieche zu 99 Prozent wieder rechts in der Viererkette verteidigen.
Denn die Zeiten haben sich geändert. In den letzten Jahren dachte man immer, jetzt könnte Pappas aus der ersten Elf fliegen und am Ende setzte er sich doch durch. Mittlerweile ist Pappas gesetzt und Coach Hans-Günter Bruns wartet sehnsüchtig auf den zweikampfstarken Ex-Essener. „Aber ich bin nicht der Messias“, stellt Pappas gleich mal klar, „mir fehlt noch etwas die Kondition, aber ich werde die Woche noch nutzen, um weiter aufzuholen.“ Und wenn es dann gegen Berlin doch eng wird mit der Luft, dann wird Pappas mit Sicherheit auf die Zähne beißen. „Schließlich bin ich froh, die Reha hinter mir zu haben. Jetzt will ich einfach meine Stärken einbringen, damit wir wieder erfolgreich auftreten.“
Ein Innenbandriss im Knie zwang Pappas zuvor zu einer langen Pause. Eine Woche vor dem Ende der Hinrunde war seine Leidenszeit dann beendet. Im Test gegen Bayer Leverkusen konnte man sich bereits davon überzeugen, dass Pappas wieder völlig hergestellt ist. Exemplarisch zu nennen ist ein Zweikampf mit Tranquillo Barnetta, in dem der Schweizer übel auf dem Hosenboden landete. Genau diese Aggressivität hat RWO zuletzt in der Liga gefehlt. Pappas allein kann es allerdings auch nicht richten, doch der Defensivmann sieht Licht am Ende des Tunnels. „Wer uns zuletzt im Training gesehen hat, der konnte erkennen, dass die Jungs richtig Gas gegeben haben. Das ist sehr positiv und hat sich auch in den Tests gegen Leverkusen und Wiedenbrück bestätigt.“
Dementsprechend kann der Auftakt gegen Hertha kommen, aber nur, „wenn wir von Beginn an wach sind“, mahnt Pappas mit Blick auf die vielen Gegentore, die man sich zuletzt in den ersten Minuten gefangen hat. Zudem möchte man sich live im TV nicht wieder so präsentieren wie in Aue. Pappas: „Viele Montagsspiele hatten wir bisher nicht. Und Aue war traurig. Daher müssen wir das gegen Berlin besser machen.“
Wie es geht, hat man in Ansätzen schon im ersten Spiel in Berlin gezeigt, als man das 2:3 erst kurz vor Schluss kassierte. Dementsprechend sieht Pappas seine Kleeblätter auch alles andere als chancenlos vor heimischer Kulisse. „Klar kann man gegen Berlin verlieren. Aber der Hertha fehlen einige Leute, zudem waren sie am Ende der Hinrunde auch nicht so gut drauf. Daher ist da sicher was machbar.“
Und ein guter Start gegen Berlin könnte dann auch die Initialzündung sein, die man nach den letzten Spielen braucht, um sich im Keller wieder etwas Luft zu verschaffen.