Coach Hans-Günter Bruns betont: „Klasse, wie der DFB reagiert hat und auch mal eingesteht, dass Fehler passieren können. Das war sehr sportlich, auch wenn die Punkte trotzdem weg sind, nachdem uns der Platzverweis das Genick gebrochen hat.“ Und auch Gaetan Krebs, der sich vor dem Platzverweis fallen ließ, kriegt aus Oberhausen keine Breitseite mehr mit. Bruns: „Ich fordere keine Sperre für ihn.“
Fakt ist, dass Landers gegen Aachen dabei ist und da auch Marinko Miletic wieder fit ist, spricht Bruns mit Blick auf die personelle Lage mit einem Anflug von Ironie von „einem starken Aufwärtstrend.“ Wieder ernst, ergänzt der Trainer. „Wir kommen immer kleine Schritte voran. Denn die Jungs, die zuletzt bei 70 oder 80 Prozent waren, die sind auch wieder etwas weiter.“
"An ein normales Training war nicht zu denken"
Wobei nicht sicher ist, ob vor allem der Glücksfaktor am Freitag eine Rolle spielt, wenn die Alemannia sich im Stadion Niederrhein vorstellt. Zwar rattert die Rasenheizung seit Dienstag vor sich hin, sollte es aber wie angesagt schneien, dann dürfte man ähnliche Platzverhältnisse wie vor einem Jahr gegen Bielefeld vorfinden. Bruns: „Durch die Bedingungen haben wir auch mehr eine Bewegungstherapie gemacht. An ein normales Training war nicht zu denken. Trotzdem hatten wir eine Menge Spaß, weil viele Szenen entstehen, bei denen das Gelächter groß war.“
Allerdings wussten die Spieler da auch noch nicht, wer gegen Aachen auflaufen darf. Klar ist nur, dass Bruns Änderungen vornehmen wird. So wird Fabian Hergesell auf der linken Abwehreite wieder den Platz von Daniel Embers einnehmen, der ebensowenig bei 100 Prozent ist wie Thomas Schlieter. Bruns: „Daher werde ich mit ihm am Donnerstag sprechen, um zu sehen, wie er sich fühlt. Man hat gegen Karlsruhe gesehen, dass er noch nicht richtig fit ist.“ Und die Platzverhältnisse dürften dem Verteidiger, der aufgrund von Rückenproblemen lange ausfiel, auch nicht zusagen. Daher darf sich Miletic Hoffnungen machen, nach seiner Mandelentzündung gleich wieder in die Startelf zu rotieren. Womöglich zusammen mit Patrick Schönfeld, der „ganz stark trainiert hat“, wie Bruns erklärt. Er könnte auf der ungewohnten Position im linken Mittelfeld die Rolle von Musa Celik einnehmen.
Bruns: „Ich habe zu Wochenbeginn gesagt, dass ich im Training genau hinschaue und die Spieler alle die Chance haben sich mir anzubieten.“ Um gegen Aachen die Vorgabe von 20 Punkten bis zur Winterpause zu erfüllen. Allerdings hat Bruns Respekt vor der Elf von Peter Hyballa. „Ich kenne einige Jungs, die dort rangeführt wurden. Dort wurde um Benjamin Auer eine flinke und wendige Mannschaft aufgebaut. Diese Typen, die ich auch mag, brauchen aber gute Platzverhältnisse um ihre Stärken ausspielen zu können.“
Und die wird es kaum geben, daher ist man wieder beim Aspekt Glück. Und da hat Bruns eine klare Meinung: „Wenn es darum geht, müssen wir gewinnen, nach alldem, was uns in den letzten Wochen passiert ist.“