In den vergangenen Tagen rückte Zweitligist Sportfreunde Siegen immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Aufsteiger will sich jetzt mit anwaltlicher Hilfe gegen Vorverurteilungen im Zusammenhang mit den möglichen Verstrickungen seines Torwarts Adnan Masic in den Wett- und Manipulationsskandal zur Wehr setzen. Zugleich übte Siegens hauptamtlicher Vorstand Holger Rathke Kritik an der Informationspolitik der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main.
"Die entscheidende Frage ist, wie wir uns in Zukunft gegen Vorverurteilungen schützen können. Deshalb haben wir einen Anwalt beauftragt, der im Gegensatz zum Verein Akteneinsicht verlangen kann und uns in dieser Frage Klarheit verschaffen soll", sagte Rathke dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Der Imageverlust für die Sportfreunde Siegen sei laut Rathke immens, auch weil Torwart Masic stets in einem Atemzug mit den bereits in Untersuchungshaft sitzenden vier Hauptverdächtigten genannt worden sei: "Wenn irgendeine Staatsanwaltschaft einen großen PR-Wirbel veranstaltet, kann man das nicht automatisch gutheißen."
Masic wird vom Hauptangeklagten entlastet
Masic war zuletzt von einem der mutmaßlichen Drahtzieher, dem Serben Dragan A., entlastet worden. Der Bosnier Masic bestätigte zwar, dass er A. kenne, bestreitet aber vehement jede Beteiligung an Manipulationen. Im Visier der Staatsanwaltschaft ist das Spiel der Siegener bei Hansa Rostock (0:2) vom 26. Februar 2006.
Rechtliche Schritte seitens des Klubs seien laut Rathke zurzeit noch nicht geplant. "Bevor wir Ansprüche gegen irgendjemanden geltend machen, müssen wir erstmal selbst etwas Licht ins Dunkel bekommen", sagte Rathke: "Ich weiß im Moment nicht, wohin das alles führt."