Beim Zweitligisten TSV 1860 München brodelt es weiter heftig hinter den Kulissen. Am Donnerstag erklärte Vize-Präsident Leonhard Roßmann mit sofortiger Wirkung den Rücktritt von seinem Amt. Als Grund führte der 58-Jährige "wiederholte Indiskretionen nach den Aufsichtsratssitzungen und im Besonderen nach der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 27. Februar 2006" an.
Eine "erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gremien unseres Hauses" sei nicht mehr möglich. Roßmann bedankte sich speziell bei Präsident Karl Auer und Vize-Präsident Wolfgang Hauner für die "gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit". Damit scheint sich die sportliche Krise nach neun Spielen der "Löwen" ohne Sieg und dem vorzeitigen Abschied vom Saisonziel Wiederaufstieg auch auf die Vereinsführung auszuweiten, zumal die wirtschaftliche Situation des Traditionsklubs äußerst angespannt ist.
Nachdem der Hauptsponsor dem "Komödienstadl 1860" (Festina-Geschäftsführer Manfred Stoffers) bereits mit Ausstieg drohte und ein effektives Krisenmanagement forderte, nahm Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nach der Aufsichtsrats-Sitzung am vergangenen Montagabend kein Blatt vor den Mund. "Die momentane Situation der Finanzen ist ernst. 1860 steht vor einer schweren Krise", mahnte das Aufsichtsrats-Mitglied.