Werner Lorant hat die aktuellen Spieler von Zweitligist 1860 München scharf attackiert. "Das sind doch alles nur Pseudo-Stars, die da heute bei 1860 rumlaufen. Sie haben alle teure Autos, Gel in den Haaren, sie kaufen in der Maximilianstraße ein und haben an der Seite langbeinige Models. Aber Talent, Talent haben die nicht", lästerte der Ex-"Löwen"-Coach in einem Interview mit der Münchner AZ. Am Mittwoch soll Lorant bei den Sportfreunden Siegen, die ebenfalls in der 2. Bundesliga spielen, sein Amt als Trainer antreten
"Pille gegen Alzheimer"
Die Mannschaft der Münchner habe eine "völlig falsche Struktur, ist auf den entscheidenden Positionen viel zu jung", erklärte der frühere Sechziger-Coach: "Wer jetzt noch vom Aufstieg redet - und das tun noch einige - braucht eine Pille gegen Alzheimer."
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Lorant warnte die Münchner davor, nicht noch weiter abzurutschen. Die Schuld an der aktuellen Misere gab er unter anderem auch Münchens Oberbürgermeister und 1860-Aufsichtsrat Christian Ude sowie Präsident Karl Auer. Ganz unbescheiden stellte der 57-Jährige fest, dass die "Löwen" eine Ära, wie sie der Verein mit den ehemaligen Vereinschef Karl-Heinz Wildmoser und ihm gehabt hatte, "in den nächsten 50 Jahren nicht mehr erleben wird".
"Das sportliche Konzept passt"
Künftig wird Lorant in Siegen die Möglichkeit haben, für den gewünschten Erfolg zu sorgen. Nach einem tagelangen Verwirrspiel scheint eine Einigung nur noch Formsache. Auf seiner Internetseite verkündete der Verein bereits, dass man alle Vertragsmodalitäten erledigt habe und Lorant Mitte der Woche zur ersten Trainingseinheit erwartet wird. "Werner beinhart" selbst sprach in der AZ von einem "sehr guten Gespräch. Das sportliche Konzept passt. Mir wurde ein Vier-Jahres-Vertrag angeboten".
Lorant flog laut Informationen aus Siegen am Montag in die Türkei zurück, um seinen Vertrag beim türkischen Erstligisten Sivasspor aufzulösen. Am Sonntag soll er im Heimspiel der Sportfreunde gegen LR Ahlen erstmals auf der Bank sitzen. Die Partie gegen seinen Ex-Klub 1860 München steht Ende März auf dem Programm.