Pokal-Poesie! Die will auch die SG Wattenscheid reimen. Am Sonntag tritt die Zweitliga-Nord-Truppe von Trainerin Tanja Schulte beim Regionalligisten Magdeburger FFC an (14 h), der Konkurrent verpasste in der abgelaufenen Saison nur um einen Zähler den Aufstieg in die Zweite Liga. "Das ist bestimmt nicht die schlechteste Mannschaft", grübelt Schulte sehr nachdenklich vor sich hin. Am heutigen Donnerstag absolvierte die SGW extra noch einen Testlauf gegen die Zweitvertretung von Heike Rheine, um Schlüsselspielerinnen wie Jennifer Düner und Jennifer Manzer Spielpraxis zu verpassen, Keeperin Melanie Weßelbaum steht noch nicht zur Verfügung. Düner machte nach einem Innenbandriss in dieser Woche die ersten Balleinheiten, Manzer verpasste Urlaubs-bedingt die Testphase. Am Espenloh gab es beim 7:1 gegen Rhein Praxis. Um jetzt gewappnet zu sein für den Auftritt in Ostdeutschland. Schulte: "Ein Risiko werden wir aber nicht eingehen. Beide sind wichtiger beim Meisterschaftsstart." Der geht eine Woche später, am Sonntag, 14.August zuhause gegen den MTV Wolfenbüttel über die Bühne. "Uns ist schon klar, dass wir das Pokalfinale in Berlin nicht als Aktive erleben werden", ist Schulte keine Träumerin, "unsere Vorgabe ist aber, im Pokal gleich- oder unterklassige Konkurrenz zu putzen." Irgendwie auch Pflichtprogramm, wenn man selbst über die Bundesliga nachsinnt. Es wird eine Tagestour, die am Sonntag um 6.30 Uhr startet. "Klar, das sind auch finanzielle Gründe", definiert Schulte. Die SGW hat noch einige Titanen-Fahrten in der Meisterschaft vor sich. Die erste Cup-Hürde soll überlaufen werden, Schulte holte so viele Infos wie möglich, ist über Matches der Gastgeber gegen Potsdam II (5:0) und Wolfsburg (1:12) im Bilde. Schulte: "Ich bin mir sicher, das ist mehr als machbar." Der letzte Pokal-Vorhang öffnete sich für die 09erinnen übrigens 1999, als man als Regionalligist gegen den Klassengefährten Moers rausflog (2:3), sonst war immer spätestens im Westfalenpokal-Halbfinale Schicht. Schulte erinnert sich: "Das war mein erstes Match für die SG, wir wurden verpfiffen." Die Schiedsrichterin hieß damals Silvia Dierks. "Sie leitete danach mehrere Male bei den Männern." Mit offenbar wenig Erfolg. Schulte: "Man hat ihr das Auto demoliert, sie bekam auch etwas ab." Schultes weitere Detailerinnerung: "Dann ist sie irgendwann nach Österreich ausgewandert." Ein derartiges Szenario soll am Sonntag nicht blühen. "Der Pokal ist schon ein Highlight für uns alle. Wenn wir am gegen Magdeburg die nächste Runde sicher stellen, haben wir die Chance, vielleicht einen Knaller zu ziehen." Übel wäre es, gegen Unterklassigkeit auszuscheiden - Schulte schüttelt sich: "Bitter." Fast so schlimm, wie als Schiri nach Österreich zu flüchten.
WAT in Magdeburg - "Putzen", nicht auswandern
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