Die Saison ist beendet, die Oberhausener müssen in die Regionalliga. Dementsprechend fällt auch die Einzelkritik aus, nur die wenigsten Kicker konnten überzeugen.
Oliver Adler (33 benotete Einsätze/Note 2,85): Was für ein Wunder, der Keeper war erneut das beste "Kleeblatt". Rettete seine Elf in zahlreichen Matches vor noch höheren Niederlagen. Hätte einen besseren Abschied als den Abstieg nach zehn Jahren Oberhausen verdient gehabt.
Thomas Cichon (30/3,23): Am Anfang mit Problemen. Im Laufe der Spielzeit wurde klar, die Deckung steht nur mit dem ehemaligen Kölner. Wie gewohnt, das ganze Jahr über mit vorbildlicher Einstellung. Mit mehreren Typen wie Cichon wäre RWO nicht abgestiegen.
Mike Rietpietsch (31/3,24): Mit einer ganz starken Hinrunde, in der ihm fünf Treffer gelangen. Nach dem Winter mit Problemen, oft auf der falschen Position aufgestellt. Wie bei Cichon und Adler: Immer mit dem Versuch, vorne weg zu gehen, ein einwandfreier Charakter. Kickt demnächst für den MSV in der Bundesliga.
Stijn Haeldermans (26/3,35): Spielte sich erst im Laufe der ersten Serie in die Elf, nutzte die Chance und wurde Stammspieler. Er hat das Auge, um die Spitzen einzusetzen. Gehörte zu den positiven Erscheinungen, ebenfalls eine anzuerkennende Einstellung, die auch die Fans überzeugte.
Ralf Keidel (28/3,48): Kam als großer Hoffnungsträger, konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Musste auf fünf Positionen sein Können zeigen. Ganz dumm: Der Platzverweis in Duisburg, nach vorne nicht mit den erhofften Effekten.
David Montero (34/3,49): Im Vorjahr der Spieler der Saison für die Fans. Sicher nicht nach diesen 34 Partien. Der Dauerbrenner, der nicht an die Form der Vergangenheit anknüpfen konnte. Nichts für die Offensive, ohne Frank Scharpenberg in der Deckung oft überfordert.
Gerd Wimmer (17/3,44): Mit einer soliden Rückrunde, ohne aber zu zeigen, warum er bereits in der Bundesliga aktiv war. Sicherte defensiv, nach vorne kam eindeutig zu wenig. Flog am Ende aus der Elf, nahm dies ohne Reaktion zur Kenntnis.
Marius Baciu (21/3,55): Auch ein Mann, der nicht alle Erwartungen erfüllen konnte. Mit guten Darbietungen im defensiven Mittelfeld, in der Deckung oft zu lethargisch, wie zuletzt gegen Aue. Die Champions-League-Erfahrung sah man nicht zwingend.
Salif Keita (22/3,73): Bester Torschütze, dennoch nicht mit einer goldenen Bewertung. In Matches ohne Einschuss zu oft mit völlig harmlosen Auftritten. Wurde erst in der Rückrunde aktiver, zeigte dort, was in ihm stecken kann.
André Izepon Astorga (22/3,75): Träumt von einem Wechsel in die erste Liga, die Frage stellt sich, warum? Immer mit überzeugendem Engagement, aber die Qualität reichte einfach nicht. Bei 22 benoteten Einsätzen schaffte er es mit Wohlwollen, drei Mal seinen Gegenspieler auszuschalten.
Auf weniger als die Hälfte aller möglichen benoteten Einsätze kamen:
Dalibor Gataric (3/2,5): Brachte am Ende der Spielzeit frischen Wind auf die rechte Seite. Ein Talent, das es in der Regionalliga zu formen gilt.
Daniel Gataric (2/2,5): Wie sein Zwillingsbruder Dalibor. Zwei Einsätze im Profibereich, die Lust auf mehr machen. Kann den Durchbruch in der Regionalliga schaffen.
Ümit Ertural (1/2,5): Durfte nur ein Mal zeigen, was er kann. Konnte beim Sieg gegen den KSC überzeugen, verschwand anschließend wieder bei den Amateuren.
Matko Kalinic (2/3,0): Durfte zwei Mal den Kasten hüten, dabei mit soliden Leistungen, nicht mehr und nicht weniger.
Geoffrey Roman (3/3,17): Überzeugte bei den Amateuren und wurde von Jörn Andersen nach oben gezogen. Drei vielversprechende Auftritte, anschließend wieder im zweiten Glied. Viel Pech, verletzte sich schwer am Knie.
Moustapha Salifou (11/3,5): Wurde von Eugen Hach ausgegraben. Der Fan-Liebling rechtfertigte das Vertrauen mit soliden Leistungen. Will mit Togo zur WM nach Deutschland und kann in der Regionalliga sicherlich ein Leistungsträger werden.
Hugo Costa (10/3,55): Brachte es fertig, auch nach zwei Jahren fast kein Wort zu verstehen. Wenn er auf den Platz durfte, mit völlig unterschiedlichen Gesichtern, leider meistens nicht mit dem Besten. Am Ball ein Unsicherheitsfaktor, in der Luft zufriedenstellend.
Gauthier Remacle (13/3,81): Der Belgier konnte die Einsätze des ersten Jahres nicht bestätigen. Muckte aufgrund der Reservisten-Rolle nie auf, wenn er dabei war, fiel er zumindest nicht negativ auf.
Alassane Ouedraogo (12/3,83): Der Aufsteiger des Vorjahres wurde zum Absteiger der Spielzeit. Kaum Chancen von Beginn an, wenn er auflief, konnte er sich auf dem Flügel selten durchsetzen. Ein verschenktes Jahr.
Anthony Tiéku (16/4,0): Mit zwei Bewertungs-Urteilen. Als Manndecker meistens auf der Höhe, als linker Verteidiger völlig falsch aufgestellt und mit desolaten Auftritten. Viel Pech, nach dem Kreuzbandriss folgten zwei Muskelfaserrisse.
Nico Frommer (14/4,0): Konnte die Hoffnungen nicht erfüllen. Nur vier Treffer, zahlreiche dicke Gelegenheiten, besonders in den ersten Matches, wurden versiebt. Höhepunkt: Die dumme rote Karte in Fürth. Ein Transfer, den man sich anders vorgestellt hat.
Benny Reichert (1/4,0): Kam gegen Köln zu einem Einsatz über 90 Minuten, machte einen ordentlichen Eindruck. Soll gehalten werden, hat auch andere Angebote.
Bojko Velichkov (7/4,21): Riesige Fähigkeiten am Ball, die er aber lieber verheimlichte. Wie zahlreiche Kollegen mit einer katastrophalen zweiten RWO-Saison.
Adrian Aliaj (9/4,11): Der Charakter-Durchfaller des Jahres. Konnte sich nur durch negative Geschichten in den Vordergrund katapultieren.
Tibor Tokody (10/4,25): Enttäuschte fast auf der ganzen Linie. Direkte Duelle mit dem Keeper sind nicht sein Ding, Tokody soll sich nie richtig wohl gefühlt haben.
Leandro Simioni (10/4,3): Ein riesiges Kopfballspiel, mehr hat er leider nicht zu bieten. Konnte sich dem Niveau der Liga nie anpassen.
Peter Bajzat (3/4,33): Wurde als Kaliber der Richtung Imre Szabics angekündigt. Hatte dauernd Verletzungs-Probleme, konnte in keiner Sekunde als Verstärkung eingestuft werden.
Chiquinho (10/4,45): Mit einer unterirdischen Hinrunde, keine Aktion wollte in der Hinserie gelingen. Vor seiner Knieverletzung auf dem aufsteigenden Ast. Hätte er diese Leistungen vorher abgerufen, wäre die Beurteilung sicher wesentlich positiver ausgefallen.