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DFB verfolgt "Zero Tolerance" gegen Wettmafia

DFB verfolgt "Zero Tolerance" gegen Wettmafia
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Im Kampf gegen die organisierte Manipulation von Spielen sehen DFB und DFL eine sich verstärkende Konfliktlinie innerhalb des Profifußballs. Die Kontrollmechanismen sollen daher ausgeweitet werden.

Der internationalen Wettmafia soll nach dem Willen von DFB und DFL der Kampf angesagt werden. Spitzenfunktionäre beider Verbände kündigten am Wochenende als Konsequenz aus den Manipulations-Spekulationen rund um das Zweitliga-Spiel Erzgebirge Aue gegen RW Oberhausen die Prüfung zusätzlicher Kontroll-Mechanismen an.

"Verführungspotenzial wird größer"

"Das Verführungspotenzial, Fußballspiele zu manipulieren, wird größer. Ohne absolute Sauberkeit würde unser Sport die Glaubwürdigkeit verlieren. Das möchte ich mit allen Mitteln verhindern", erklärte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger in der Welt am Sonntag.

Auf der von den Schiebungsvorwürfen überschatteten 100-Jahr-Feier von Oberhausen unterstrich zudem Wilfried Straub, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, den Willen der Liga zum Ausschluss von Manipulationsmöglichkeiten: "Die DFL wird ein Gutachten in Auftrag geben, um Licht in das Dunkel dieser Wetten zu bringen."

Zusammenarbeit mir Buchmachern eine Option

Zwanziger sieht in einer Ausweitung der Zusammenarbeit mit internationalen Buchmachern über die derzeitige Partnerschaft mit der staatlichen Oddset-Wette hinaus einen Lösungsansatz: "Wenn der alte Ordnungsrahmen nicht mehr hält, müssen wir nach anderen Wegen suchen, die Sicherheit unseres Wettbewerbs zu sichern. Dann muss man auch die Kooperation mit den Wettanbietern suchen und sehen, dass man Einfluss auf Quoten und Einsätze gewinnt."

Im Fußball-Mutterland England besteht bereits eine entsprechende Zusammenarbeit zwischen Verband und Liga einerseits sowie den Wettbüros andererseits. Dabei hat die Liga bei Bedarf Zugriff auf die Daten der Buchmacher und kann damit jede Wette lückenlos dokumentieren.

Italienische Verhältnisse drohen

Im Lager der Wettanbieter, die nach der Einstellung der DFB-Ermittlungen im "Fall Oberhausen" weitere Untersuchungen zur restlosen Aufklärung forderten, regte Geschäftsführer Detlef Train vom Salzburger Buchmacher Intertops die Selbstverpflichtung von Spielern zum Verzicht auf Wetten auf Niederlagen in eigenen Spielen an und sagte im Magazin Focus: "In Deutschland drohen Verhältnisse wie in Italien in den 90ern."

Die Festschreibung dieses in England geltenden Wettverbots für Profis, das auch DFB-"Chefankläger" Horst Hilpert im sid-Gespräch als ein denkbares Hilfsmittel ins Gespräch gebracht hat, hält Zwanziger indes aus zwei Gründen für unzureichend: "Die Spieler müssen wetten können als Zeichen, dass der Wettbewerb sicher ist", und außerdem könnten "die Spieler sich doch jederzeit einen Strohmann suchen".

Auch deswegen sieht der DFB-Chef die Handlungsmöglichkeiten des Verbandes auch limitiert. Grundsätzlich könne der DFB "leider wenig" gegen Wettbetrug im großen Stil wie in Asien und Osteuropa tun. DFL-Aufsichtsratschef Werner Hackmann räumte gar eine gewisse Ohnmacht des Fußballs gegenüber den organisierten Zockern ein: "Man ist dem hilflos ausgesetzt, es gibt keine Mechanismen, die greifen. Wie soll man das auch machen?"

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