MSV- Chef Hellmich will noch mehr Perfektion

Duisburger Gipfelstürmer! Walter Hellmich, Chef der Zebras, registrierte die Beifalls-Bekundungen, die auf das erfolgreiche MSV-Team einprasselten, mit Genugtuung, sagte aber: "So richtig freuen kann ich mich noch gar nicht, ich muss das alles erst Mal sacken lassen."

Der Bau-Multi spricht stets vom "neuen MSV", der im Zusammenhang mit der Arena-Errichtung entstehen soll. Und mit der Tabellenführung nach 17 Saisonspielen haben die Duisburger zweifellos etwas "Neues" auf die Beine gestellt - das Mittelmaß der letzten Jahre wurde verscheucht. "Der 1:0-Sieg über den 1. FC Köln war für uns ein wunderschöner Jahresabschluss", befand der Präsident, um gleich auf die Jubel-Bremse zu treten: "Jetzt fangen wir wieder von vorne an. Allerdings mit einer guten Basis, um am Saisonende aufzusteigen."

Der "Bauherr" ließ seinen Gefühlen freien Lauf. "Die Jungs sind toll, das Trainergespann ist toll, die Bedingungen im Umfeld gestalten sich immer besser. Jeder arbeitet hier richtig hart für den Erfolg. Dafür wird man auch belohnt." Hellmich beim Blick auf den zusammengestellten Kader: "Wir haben hier keine Schönspieler, sondern Leute, die anpacken, um diese Zweitliga-Ochsentour erfolgreich abzuschließen."

Und Hellmich zählt selbst zu den Leuten, die anpacken: "Mein Ziel ist es, alles noch perfekter zu machen, es wartet noch jede Menge Arbeit." Trotz des sportlichen Höhenflugs lässt sich der Duisburger Boss nicht dazu verleiten, in totale Euphorie zu verfallen. Hellmich: "Wir müssen ganz aufmerksam sein. Unser Ziel war es von Beginn an, oben mitzuspielen, jetzt sind wir ganz vorne. Vor zwei Jahren haben wir hier ganz neu angefangen, wollten versuchen, step by step eine neue, tolle Mannschaft aufbauen. Es ist natürlich schön, wenn man dann sieht, dass etwas zusammenwächst. Den Erfolg kann man jetzt Mal ein paar Tage genießen."

Ein dickes Kompliment schickt Walter Hellmich an das Duisburger Publikum. "Die Stimmung war bei unserem letzten Heimspiel nicht mehr zu toppen", meinte der erste Vorsitzende und blickte auf die nahezu makellose Heimbilanz. Nur Eintracht Frankfurt entführte beim 1:1 einen Punkt von der Wedau, alle anderen Auftritte wurden auf eigenem Rasen gewonnen. Hellmich: "Gigantisch, wir haben in unserem Stadion noch nicht verloren, das gilt auch für die letzten Spiele aus der vergangenen Saison. Was wir hier gebaut haben, das stärkt die Truppe. Die Spieler sagen: Es ist einfach nur geil, in der Arena aufzulaufen. Andere Clubs haben in ihren Arenen wesentlich mehr Probleme, den Erfolg entsprechend umzusetzen."

Die Aussage von Kölns Trainer Huub Stevens, der die Zebras nach dem direkten Vergleich als Aufstiegs-Favorit Nummer eins erkor, lässt Hellmich ziemlich kalt: "Favoriten sind andere."