Alles in OFI! Frei nach dem ähnlichen Werbespot absolvierte RWE seine Generalprobe gegen OFI Kreta: 1:1 (1:1) vor immerhin 2200 Zuschauern im Georg Melches-Stadion. Nikos Machlas traf für den griechischen Erstligisten (10.), Erwin Koen durch seinen üblichen 23 Meter-Standard zum 1:1 (36.). Kein Test, der Essens Coach Jürgen Gelsdorf mürrisch aus der Wäsche schauen ließ: "Wichtig, dass wir dieses Spiel hatten. Gerade bezogen auf das Zweikampfverhalten, es gab so einiges aus der groberen Abteilung, auch wenn es nicht übertrieben war." In der Tat, gegen Bayer und Dresden hielten sich alle Teams noch zurück, gegen OFI gab es durchaus auf die Hölzer. Gelsdorfs Fazit: "Insgesamt war es eine gute Geschichte." Die Aufschlüsse gab. So wurde deutlich klar, dass die linke Viererketten-Rolle durch den Brasilianer Sidney Santos de Brito mit permanentem Vorwärtsdrang gefüllt wird, ein Pendant zu Ronny Ernst rechts, was für ein System mit nur einem Stoßstürmer Sebastian Schoof sicherlich nicht unvorteilhaft ist. "Sidney muss noch etwas tun, man merkt, er hat länger nicht agiert. Fest steht, er kann wesentlich mehr als er gegen OFI zeigte", bestätigte Gelsdorf. Dass der Weg nach hinten dann sehr lang werden kann, wurde auch deutlich. "Das ist richtig", nickte Gelsdorf weiter ab, "es gab noch Probleme beim Umschalten, eine kritische Situation war da." Zuletzt mangenlde Spielpraxis ist auch ein Aspekt im Fall Nascimento, der im Kopfballspiel sicher top (offensiv und defensiv) ist, gegen Dribbelkünstler allerdings Probleme hat. Fakt aber auch, er hat immer einen Fuß dazwischen, bügelt verlorene Duelle selbst wieder aus, da er trotz seiner langen Schlaksigkeit ungemein fix auf den Beinen ist. Gelsdorf: "Die Ansätze, die ich bei Nascimento gesehen habe, das ist schon etwas." Viele Szenen gab es nicht, in der die Defensive richtig schlecht aussah. Vor dem Gegentor hob ein Sebastian Schoof das Abseits auf, da er nach einem Volltreffer im Gesicht orientierungslos herumlief. Gelsdorf sah "ein paar unsortierte Szenen", die aber nicht dominant waren. Dementsprechend: "Gerade die zweite Halbzeit war das wesentlich besser." 45 Minuten, die sich Aues Coach Gerd Schädlich nicht mehr gönnte. Gelsdorf über die zehnte Minute: "Wir haben bei einer Situation geschlafen, ähnlich wie beim Leverkusener Blitzturnier." Klar auch, die Mittelfeldanwärter Marcus Wedau, Kapitän Bjarne Goldbaek, Ali Bilgin haben in Sandro Schwarz eine Entsprechung erhalten, die selten mehr als ein, zwei Ballkontakte benötigte. Das passt! Das gilt auch für den überzeugend fit auftretenden Ramazan Yildirim, der in der zweiten Halbzeit für Sidney auflief. Gelsdorf: "Der Wechsel war bewusst, Rama hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert." Ein Koen hing dagegen deutlich durch, bis auf den Ausgleich war nicht viel zu sehen. Allerdings: Bei seinen Knaller machte er seinen Job vorbildlich. Einem Marco Kück merkte man nicht unbedingt an, dass er seine Wadengeschichte erst kurzfristig überwunden hatte. Gelsdorf: "Marco wollte ich kurz bringen, er hat als eigentlicher Stammspieler nur wenig mit dem Team gemacht." Ein Robert Wulnikowski spielte im Kasten durch, natürlich ein Indiz, dass der Ex-Unioner gegen Aue im Tor stehen wird, was von vornherein klar gewesen sein dürfte. Gelsdorf: "Die Keeperfrage werde ich in dieser Woche beantworten, mit den Kandidaten sprechen."
RWE: Gelsdorf mit Aufschlüssen
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