Wenigstens einen Sieg konnte Walter Hellmich am Wochenende feiern. Bereits am Freitag einigte sich der MSV-Boss mit Dirk Lottner auf einen Zwei-Jahres-Vertrag. Damit konnte der Verein seinen Wunschspieler für das Mittelfeld an sich binden. Der 32-jährige Regisseur kommt ablösefrei vom 1. FC Köln an die Wedau.
Hellmich versteht diese Verpflichtung als deutliches Signal für die Zukunft. "Seit Freitag befinden wir uns endgültig auf dem Weg in die Bundesliga", sagte der MSV-Vorsitzende euphorisch - und klammerte den abendlichen Auftritt in Mainz aus dieser Bewertung aus. Denn wenn Hellmich vom Bundesliga-Aufstieg redet, meint er inzwischen das Jahr 2005. Lottner besitze nun mal Qualitäten, die jeden Zweitligisten weiter bringen. Und finanziell sei man sich auch erstaunlich schnell einig geworden. "Die Zahlen, die immer aus dem Kölner Umfeld genannt wurden, waren Quatsch. Lottner passt genau in unseren Finanzplan", meint Hellmich. "Wir wollten Flagge zeigen und uns gleich zum MSV bekennen. Dirk will es noch mal wissen und glaubt, dass er mit seiner Mentalität zum MSV passt. Deshalb wurde nicht gepokert", sagte Lottners Berater Manfred Simon.
MSV-Coach Norbert Meier lobte derweil die sportlichen Vorzüge seines künftigen Schützlings. "Er hatte großen Anteil daran, dass Köln in der Vergangenheit zweimal aufsteigen konnte und oft überzeugte", sagte Meier, der seine Vorbehalte zu den Akten legte. Früher hatte sich der Trainer immer gegen den Kauf eines Spielmachers ausgesprochen, weil man dann im Mittelfeld zu festgelegt sei. "Es kommt darauf an, wer der Spielmacher ist", sagt Meier heute. Lottner sei nicht nur der Meister des ruhenden Balls, "sondern ist auch ins Spiel eingebunden und kann tödliche Pässe schlagen." Meier verspricht sich einiges von dem Mann, den alle "Lotte" rufen. "Wenn er die Leistung zeigt, die wir von ihm erwarten, werden ihm die Fans in Duisburg zu Füßen liegen", glaubt Meier. Momentan kann das kein Zebra von sich behaupten.