"Alex wird gut" hieß es seinerzeit, als der bosnische Fußball-Lehrer in Düsseldorf seinen Dienst antrat. Nun soll Aleksandar Ristic Union Berlin vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga bewahren. Wenige Stunden nach der Trennung von Mirko Votava unterschrieb der 59-Jährige bei den "Eisernen" einen zunächst bis zum Saisonende datierten Vertrag. Ristic hatte zuletzt Rot-Weiß Oberhausen betreut, wo er am 21. April 2003 vorzeitig gehen musste. Bereits am Mittwochnachmittag wird Ristic in Berlin das erste Training leiten.
Der Bosnier hatte sich mit Union-Präsident Jürgen Schlebrowski am Dienstagmorgen auf eine Zusammenarbeit geeinigt. "Das war keine Panik-Entscheidung, sondern das Ergebnis einer reiflichen Überlegung. Jetzt müssen wir am Sonntag gegen Trier siegen", meinte Schlebrowski. Ristic selbst wollte nur einen Vertrag mit einer Laufzeit von drei Monaten. "Wenn es gut läuft, können wir über ein weiteres Engagement reden", kündigte der Coach an.
Votava seit Wochen in der Kritik
Kurz zuvor hatte Schlebrowski den glücklosen Mirko Votava beurlaubt. Der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund und Werder Bremen hatte sein Amt am 6. November 2002 angetreten. Durch die anhaltende Talfahrt stand der Ex-Profi in den letzten Wochen in der Kritik, die enttäuschende 1:3-Niederlage seiner Mannschaft am Sonntag bei Neuling Jahn Regensburg gab schließlich den Ausschlag für die Trennung. "Trotz der finanziell angespannten Lage des Klubs übergebe ich meinem Nachfolger eine intakte Mannschaft", sagte Votava.
Ristic sieht sich "für den Abstiegskampf gerüstet"
Ristic zeigte sich bei seiner Vorstellung in Berlin gut gelaunt. "Ich habe ein Jahr nicht als Trainer gearbeitet, bin ausgeruht und für den Abstiegskampf gerüstet", meinte der "Trainer-Fuchs" bei seiner Rückkehr. Sein letztes Engagement endete am 21. April des letzten Jahres bei Rot-Weiß Oberhausen. "In der Zwischenzeit war ich viel unterwegs und habe mir Fußballspiele angeschaut. Ich kenne die Mannschaft von Union sehr gut", so Ristic.
Der Berliner Pokalfinalist von 2001 engagierte einen erfahrenen wie unbequemen Coach, der bei verschiedenen Vereinen mehrmals auf dem Trainerstuhl saß. Beim Hamburger SV ging er als Assistent von Branko Zebec und Ernst Happel in die Lehre, ehe er im Jahr 1981 für ein halbes Jahr in der alleinigen Verantwortung stand. Für Fortuna Düsseldorf war er sogar dreimal tätig (1987-1990, 1992-1996, 2000-2001). Außerdem betreute der Familienvater die Mannschaften von Eintracht Braunschweig, Schalke 04 und Oberhausen.