„Es war ein tolles Gefühl, auch wenn ich merke, dass ich erst ein paar Mal mit der Mannschaft gearbeitet habe“, freut sich der 26-Jährige. Denn sein Einstand beim MSV hat unter keinem guten Stern gestanden. Pünktlich zum Auftakt hat ihn eine Sehnenreizung außer Gefecht gesetzt. „Das war problematisch, denn so eine Geschichte kann schnell chronisch werden“, hat der ehemalige Ahlener die Verletzung nun aber auskuriert. „Im ersten Trainingslager in Bad Kreuznach konnte ich aber nur separate Übungen machen und nicht mit dem Team trainieren“, berichtet Kern. Zusammen mit Physiotherapeut Wladimir Winnitschenko hat er besonderen Wert auf den Muskelaufbau gelegt und kann nun wieder voll einsteigen.
Von der Truppe ist er aber schon jetzt begeistert. „Ich habe noch nie erlebt, dass man sich auf Anhieb so gut versteht“, bestätigt Kern, dass die Stimmung von Anfang an hervorragend war. „Wir haben ein super Team mit einem tollen Charakter. Das ist wirklich einzigartig.“
Der Mittelfeldspieler, der bei den Zebras voraussichtlich die rechte Abwehrseite dicht machen soll, muss es wissen. Schließlich hat er schon einiges erlebt. Erstmals hat sich Kern beim FC Uhingen die Fußballschuhe geschnürt. Über den VfB Stuttgart, SSV Reutlingen und SV Darmstadt ist ihm in der Saison 2006/2007 beim damaligen Zweitligaaufsteiger FC Augsburg dann der Sprung ins Profigeschäft gelungen. „Es war eine schöne Zeit beim FCA“, erinnert sich Kern, der auch sofort zum Stammspieler avancierte. Doch dann legte ihn eine Knöchelverletzung auf eis, der FCA löste den Vertrag auf und in der vergangenen Rückserie versuchte er vergeblich, Rot-Weiss Ahlen vor dem Abstieg zu retten.
Einen erneuten Kampf um den Klassenerhalt schließt er mit dem MSV aber aus. „Darauf habe ich keine Lust. Wir haben schon gegen Mechelen und Lodz gezeigt, dass wir gut spielen können. Wenn wir uns jetzt weiter gut aufbauen, ein eingeschworener Haufen werden und das in der Saison auch abrufen, werden wir ganz bestimmt erfolgreich sein.“ Aber Kern warnt auch vor zu hohen Erwartungen: „Nach diesem Umbruch sollten wir trotz der herrschenden Euphorie nicht vom Aufstieg sprechen.“