Als der KFC Uerdingen vor einem halben Jahr Ailton als Winter-Neuzugang präsentierte, glaubten viele Leute an einen PR-Gag. Nun macht der Landesligist TuS Bösinghoven mit einem ähnlich spektakulären Transfer auf sich aufmerksam: Fortunas Goalgetter Lawarée wird in der kommenden Saison für den Verein aus Meerbusch auf Torejagd gehen.
„Ich habe einen guten Draht zu Teilen der Düsseldorfer Mannschaft“, erklärt Bösinghovens Manager Christoph Peters den Coup. „Robert Palikuca hat mich auf die Idee gebracht, Axel anzusprechen. Da er beruflich in der Stadt bleiben wird und den Kontakt zu den Jungs von Fortuna halten möchte, wird er aus Spaß bei uns kicken.“
Auch wenn für den Belgier die ungebrochene Freude am Fußball im Vordergrund steht, ist er als fester Bestandteil der Truppe eingeplant. Peters: „Er wird bei jedem Spiel dabei sein. Wenn er mal eine Woche mit seiner Familie in den Urlaub fährt, ist das für uns vollkommen in Ordnung. Aber er hat schon signalisiert, dass er unter der Woche mindestens zwei mal beim Training sein möchte.“
Lawarée hatte auch Angebote aus seinem Heimatland, doch nach dieser Spielzeit möchte er sein Profi-Dasein gegen den unterklassigen Fußball eintauschen. „20 Tore traue ich ihm auf jeden Fall zu“, zwinkert Peters. „Für uns ist Axel auf jeden Fall eine Attraktion.“
Und Palikuca könnte die nächste sein. Doch in diesem Fall hält der Sportdirektor den Ball flach: „Robert soll auch in der nächsten Saison in der Reserve der Fortuna kicken. Das hat natürlich Vorrang. Aber wenn das nicht so sein sollte, sind wir seine erste Adresse. Das hat er uns schon versichert.“
Da fragt man sich natürlich als erstes, wie der TuS diese Spieler finanzieren kann. Peters: „Uns glaubt es sowieso keiner, aber Axel macht es aus rein freundschaftlichen Gründen. Er wird bei uns kein Geld verdienen.“
Seinen ersten Auftritt im Bösinghovener Trikot wird Lawarée wahrscheinlich gegen seinen jetzigen Arbeitgeber haben. Am 30. Juni findet nämlich ein Freundschaftsspiel zwischen beiden Teams statt. „Wir brauchen nur noch eine Gastspieler-Genehmigung“, betont Peters, der mit Blick auf die neue Saison sagt: „Wir können nun schlecht sagen, dass wir Zehnter werden möchten. Natürlich peilen wir den Aufstieg an.“