Nun sind die Abstiegskandidaten das große Problem. „Das ist zwar ärgerlich, kann aber passieren“, zuckt Regisseur Marco Christ mit den Schultern. „Der Druck wird ohnehin von außen erzeugt. Wenn man in einer aussichtsreichen Position ist, will man natürlich den letzten Schritt auch noch machen. Aber vor der Saison hätten wir einen ausgelacht, der gesagt hätte, wir spielen ganz oben mit.“
Dennoch kommt schnell das Gefühl auf, dass die Leute in Düsseldorf vergessen, dass ihre Mannschaft gerade erst die Rückkehr in Liga zwei geschafft hat. „Das stimmt“, nickt Christ. „Aber auf der anderen Seite sieht man auch, was hier möglich ist. Am Montag werden wahrscheinlich wieder an die 40.000 Zuschauer in der Arena sein. Das ist geil und freut uns unheimlich.“
Erhöht aber auch die Erwartungen an die Partie gegen den Tabellenführer. „Wir haben in Kaiserslautern mannschaftlich unser bestes Spiel gezeigt. Wir müssen wieder zusehen, dass auf dem Platz jeder für den anderen da ist. Nur dass hält die Chance hoch, gegen Lautern zu gewinnen“, betont der Mittelfeldspieler, der in Frankfurt wegen einer Gelbsperre nur zusehen konnte. „Ich habe es mir zuhause bei Sky angesehen und mich geärgert, dass ich nicht helfen konnte. Aber wir müssen einen Haken dahinter machen und nach vorne sehen.“
Da wartet ausgerechnet das tabellarisch beste Team der Liga. „Ich schätze Augsburg noch stärker ein. Aber 57 Punkte sprechen für sich. Wir brauchen mit Sicherheit einen guten Tag, um zu bestehen. Auch von der Bank können noch einmal Akteure kommen, die für einen Treffer gut sind“, weiß der ehemalige Aalener. Vor allem die Angreifer profitieren von Christ, der nicht nur bei Standard-Situationen für einen Geistes-Blitz gut ist. „Mit sechs Vorlagen kann ich in dieser Saison zufrieden sein. Doch in dieser Spielzeit komme ich selten in die Position um torgefährlich zu werden. Aber auch als Vorbereiter konnte ich schon helfen. Zudem muss ich in einigen Partien auch einen defensiveren Part spielen, bin dann fast schon auf einer Linie mit Claus Costa.“
Goalgetter Ranisav Jovanovic wird er am Montag mit seinen gefährlichen Pässen nicht füttern. Der Angreifer hat sich erneut einen Muskelfaserriss zugezogen. „Das hat mir wirklich Leid getan. Man hat direkt diese typische Bewegung von ihm gesehen. Das ist der berühmte Messerstich“, erklärt Christ. „Ich kann mit Rani mitfühlen, auch bei mir ist die Verletzung zum zweiten Mal aufgebrochen. Das ist auch für uns ärgerlich, denn er würde uns im Endspurt gut helfen können.“