Denn auch beim 4:0-Sieg gegen RW Ahlen saß seine Verwandtschaft auf der Tribüne der ESPRIT-arena. Und prompt klappte es bei „Oehrli“. Mit einem Tor und zwei Vorlagen hatte er großen Anteil am Erfolg seiner Truppe. „Vielleicht hat mich das unbewusst ein wenig beflügelt“, zuckt der Stürmer mit den Schultern. „Aber wenn es so einfach wäre, würde ich sie immer einladen. Es muss auch klappen, wenn meine Familie nicht da ist.“
Mit vielen Vorschuss-Lorbeeren kam Oehrl aus Bremen, doch die ersten Auftritte waren nicht nach seinem Geschmack. „Ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist. Mir ist bei meinem Tor auf jeden Fall eine große Last von den Schultern gefallen. Ich habe mich auch selbst sehr unter Druck gesetzt, der ist jetzt endlich weg“, betont der Angreifer, der nun also befreit aufspielen kann. Vor allem die Abstimmung mit Sturmkollege Martin Harnik klappt immer besser. „Wir kennen uns schon länger. Man hat gegen Ahlen bei dem Tor, das ich Martin vorgelegt habe, gesehen, dass unser Zusammenspiel gut funktioniert“, berichtet Oehrl. „Es ist einfacher mit ihm, als mit den anderen Spielern, die ich erst seit einem Monat kenne. Die Abstimmung wird aber auch mit den anderen Jungs immer besser. Wir können also positiv in die Zukunft schauen.“
Auch weil das erste Ziel, das sich die Fortunen vor der Saison gesetzt hatten, nun erreicht ist. Der Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern, auch in der kommenden Saison wird es in der NRW-Landeshauptstadt Profi-Fußball geben. „Die 40 Punkte haben wir jetzt, mal sehen, was noch dazu kommt“, lässt Oehrl alles weitere offen. Klar ist, dass die Fans das Thema Durchmarsch in die Bundesliga noch nicht abgeschrieben haben. Beim ehemaligen Bremer spielt es keine Rolle, er konzentriert sich voll auf die nächste Aufgabe bei Alemannia Aachen: „Wir arbeiten daran, dass wir auch auswärts mal einen Dreier einfahren. Aber wir wissen genauso, dass es in Aachen nicht einfach wird. Wenn wir eine Leistung wie gegen Ahlen abliefern, haben wir auch dort gute Chancen zu gewinnen.“
Dennoch warnt er vor dem kommenden Gegner. „Aachen hat eine gute Mannschaft, die im vorderen Mittelfeld der Liga mitspielt“, berichtet Oehrl. „Zuhause war die Alemannia immer eine Macht, vor allem am alten Tivoli. Diese Saison im neuen Stadion klappt es nicht mehr ganz so gut, aber das Team ist klasse besetzt und ist auch in der Lage, jeden in der Liga zu schlagen.“
Das ist die Fortuna erst recht. Vor allem wenn Oehrl nun auch auswärts zeigt, was er kann.