RWO im Test

Vorbereitung holpriger als gedacht

Vorbereitung Die verlief viel holpriger als gedacht. Zwar fand man in der Türkei auf den ersten Blick erstklassige Verhältnisse vor. Doch die Rückenverletzung von Thomas Schlieter und die fast kollektive Lebensmittel-Vergiftung wirft einen großen Schatten auf die wenigen Tage der Vorbereitung. Zudem konnte man nach den zuletzt wenig erfolgreichen Ligapartien kein neues Selbstvertrauen schöpfen, denn beide Testbegegnungen gingen verloren. Gegen die Eintracht setzte es sogar eine empfindliche Klatsche.

Die Testspiele RWO - Frankfurt 1:5 RWO - Sivasspor 1:2 Bilanz: Zwei Niederlagen Torschützen: Terranova, Stoppelkamp

Die Abwehr Zuletzt gab es in der Liga viel zu viele Standardgegentore. Und auch in der Türkei wirkte das alles nicht wirklich souverän. Der Ausfall von Schlieter schmerzt sehr, daher wird Coach Jürgen Luginger wieder einmal improvisieren müssen.

Das Mittelfeld Auch hier fehlt zum Auftakt mit Tim Kruse ein ganz wichtiger Mann. Viele Hoffnungen ruhen auf dem schwedisch-bosnischen Neuzugang Esad Rasic, der allerdings in der Vorbereitung wegen seiner Augenverletzung auch nicht alles mitmachen konnte. Da er aber bis in den Dezember für den alten Verein Olympiakos Nikosia aktiv war, steht er trotzdem ordentlich im Saft. Entscheidend wird auch sein, wie Markus Kaya aus der Pause kommt. Denn er ist der kreative Kopf im Mittelfeld und die Stürmer hoffen auch auf seinen Formanstieg, um öfter in Szene gesetzt zu werden. Daneben stellt sich die Frage, ob Daniel Gordon in der Abwehr aushelfen muss, das würde den Weg für Moritz Stoppelkamp und Oliver Petersch frei machen. Bleibt Gordon im Mittelfeld, müsste Petersch wohl noch mit der Bank Vorlieb nehmen.

Der Angriff In den letzten Partien vor der Pause gab es kaum eigene Torgefahr. Woran die Angreifer längst nicht allein Schuld tragen, denn sie sind auch abhängig von dem, was ihnen aus den hinteren Reihen anbegoten wird. Das muss besser werden, dann werden Ronny König und Mike Terranova davon auch profitieren. Mike Tullberg und Patrick Schönfeld üben aus der zweiten Reihe Druck aus, vorerst müssen sie sich noch mit der Jokerrolle begnügen.

Die Stärken RWO behält die Ruhe, in der Mannschaft stimmt es und daher wird es trotz der schwachen letzten Ergebnisse und der durchwachsenen Vorbereitung keine Neben-Schauplätze im Abstiegskampf geben.

Die Schwächen Es fehlte zuletzt an allen Ecken und Enden etwas. Und speziell im Lazarett tummeln sich weiter viele eigentliche Stammspieler, das kann zum Problem werden. Denn Luginger hat kaum noch Alternativen, um auf Formschwächen adäquat reagieren zu können.

Die Prognose Die Voraussetzungen sind kurz vor dem Start alles andere als rosig. Die Vorbereitung war durchwachsen, es gibt viele Verletzte und mit Union Berlin und Augsburg warten gleich echte Kaliber. Trotzdem wird RWO am Ende die Klasse halten, auch wenn es noch einmal brenzlig werden kann.

Wunschelf Pirson - Pappas, Miletic, Schlieter (Gordon), Schmidtgal - Petersch, Kaya, Stoppelkamp, Razic - König, Terranova